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Die Fami­li­en­ma­na­ge­rin

Ein Tag im Leben einer berufs­tä­ti­gen Mutter

Du bist heu­te Mor­gen mit dem fal­schen Fuß auf­ge­stan­den und bist spät dran. Dein Mann hat heu­te einen wich­ti­gen Geschäfts­ter­min und ist schon seit einer Stun­de aus dem Haus. 

Die Kin­der müs­sen zur Schu­le und du ins Büro. Der Ein­kauf muss erle­digt wer­den und du hast dir noch kei­ne Gedan­ken dar­über gemacht, was es zum Mit­tag­essen geben soll. Dei­ne Mut­ter ist vor zwei Tagen gestürzt und liegt mit einem gebro­che­nen Fuß­knö­chel im Kran­ken­haus. Vater ist nun mit dem Haus­halt allei­ne. Und du hast ihm ver­spro­chen, nach­her noch bei ihm vor­bei­zu­schau­en und nach dem Rech­ten zu sehen.

Jetzt aber schnell!

Du machst im Bad eine schnel­le Kat­zen­wä­sche, weckst die Kin­der und machst Früh­stück. Dein Gro­ßer ist noch müde und mault her­um. Dei­ne Jüngs­te hat Fie­ber und Brechdurchfall.

Grund­gü­ti­ger, auch das noch. Jetzt wird’s rich­tig hek­tisch. Du hast dei­nem Jun­gen ver­spro­chen, ihn heu­te mit dem Auto zur Schu­le zu fah­ren, damit er die gro­ße Papp­ma­ché-Figur für das Schul­pro­jekt nicht in der U‑Bahn trans­por­tie­ren muss. Das wür­de aber bedeu­ten, dass du die Klei­ne mit­neh­men musst, weil du sie nicht allei­ne zu Hau­se las­sen kannst. Dann kotzt sie dir womög­lich noch das Auto voll…

Tau­send Gedan­ken rasen durch dei­nen Kopf
  • Wie kriegst du unter die­sen Umstän­den dei­nen Jun­gen in die Schu­le mit dem sper­ri­gen Ding, das ohne­hin kaum in den Kof­fer­raum passt?
  • Wer küm­mert sich in der Zwi­schen­zeit um die Kleine?
  • Und wer küm­mert sich um dei­nen Vater?
  • Wer erle­digt den Einkauf?
  • Wer erle­digt dei­ne Arbeit im Büro?

Kommt dir die Geschich­te bekannt vor? Viel­leicht hast du schon etwas Ähn­li­ches erlebt oder kennst jeman­den, dem es womög­lich stän­dig so geht.

Wel­che Gefüh­le stei­gen in dir auf, wenn du das liest? 
  • Ver­krampft sich dein Bauch oder bleibst du ganz entspannt?
  • Spürst du einen Kloß im Hals? 
  • Wie geht dein Atem — flach oder tief?
  • Was ist mit dei­ner Schulter‑, Nacken- und Kie­fer­mus­ku­la­tur — ist sie locker oder hart?
  • Mah­len dei­ne Wan­gen­kno­chen und beißt du die Zäh­ne zusammen?
  • Bal­len sich dei­ne Hän­de zu Fäus­ten oder blei­ben sie locker?
Spü­re jetzt ein­mal genau in dich hin­ein und beob­ach­te auch, wel­che Gedan­ken dir kom­men. Beob­ach­te dei­ne Körperhaltung. 

Allein dadurch, dass du dich eine klei­ne Wei­le selbst beob­ach­test, wirst du viel­leicht mer­ken, wie du dich dabei all­mäh­lich etwas ent­spannst… gut gemacht!

Jetzt kannst du dei­ne Nach­ba­rin anru­fen, die dei­nen Jun­gen zur Schu­le fährt, wäh­rend du mit der Klei­nen auf den Kin­der­arzt war­test. Den Ein­kauf besorgt dei­ne Nach­ba­rin gleich mit und kocht auch das Mit­tag­essen für euch. Dein Vater kommt zu dir, anstatt du zu ihm, und so schlägst du meh­re­re Flie­gen mit einer Klappe.

Du rufst im Büro an und mel­dest dich für heu­te ab. Wenn dei­ne Arbeit nicht inzwi­schen von dei­nen Kol­le­gin­nen erle­digt wur­de, wirst du dei­nen Schreib­tisch mor­gen genau­so vor­fin­den, wie du ihn ges­tern ver­las­sen hast.

Inzwi­schen ist es 14 Uhr am Nach­mit­tag. Das Tele­fon klin­gelt. Dein Mann ist dran, um dir zu sagen, dass der Geschäfts­ter­min super erfolg­reich war. Das bedeu­tet, du kannst in Zukunft zuhau­se arbei­ten und hast mehr Zeit für dei­ne Familie. 

Ist das nicht wundervoll?

Wenn es dir gelingt, dich locker zu machen (z. B. indem du eine Wei­le inne­hältst und nur dei­nen Atem beob­ach­test), kön­nen die Ener­gien wie­der ins Flie­ßen kom­men. Du kannst wie­der durch­at­men und wie­der klar denken!