Tust Du Dich schwer damit, Dir Ziele zu setzen? Ich schon. Für mich ist das jedesmal eine riesen Herausforderung. Was will ich haben oder erreichen? Was muss ich dafür tun? Was ist sonst noch notwendig? Kann ich das überhaupt schaffen… usw. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, wie es geht. Wir haben viele Wünsche und Träume, und wenn wir daraus keine konkreten Ziele machen, werden sie immer nur Wunschträume bleiben. Heute zeige ich Dir, wie Du aus einem Wunsch ein Ziel machst, damit der Wunsch auch in Erfüllung geht.
Rituale zum Jahresende Teil II — Wie aus einem Wunsch ein Ziel wird
Ist Zielsetzung denn überhaupt notwendig? Immer dieser Stress mit der Planung. Muss ich denn wirklich alles planen und mein Leben von Kopf bis Fuß durchstylen? Diese Fragen tauchen immer wieder auf. Und ehrlich gesagt, frage ich mich das manchmal auch.
Nein, natürlich müssen wir unser Leben nicht komplett durchplanen. Und überhaupt: wir müssen gar nichts! Es ist sogar notwendig, das wir uns zwischendurch einfach mal treiben lassen, die Seele baumeln lassen und nichts tun. Körper und Geist brauchen das zur Erholung und Regeneration. Sonst ist ein Burnout schnell vorprogrammiert.
Aber, wenn wir im Leben etwas erreichen wollen, bestimmte Dinge haben wollen, beruflich erfolgreich sein wollen etc., ist eine Planung hilfreich, um uns unserem Ziel näherzubringen. Wenn Du nicht willst, dass Dein Traum ein Traum bleibt, kommst Du nicht umhin, aktiv zu werden und selbst dafür zu sorgen, dass Dein Traum in Erfüllung geht. Es wird sonst nämlich niemand für Dich tun!
Ja, ich träume auch manchmal davon, dass sich die Dinge wie von selbst erledigen. Dass ich abends einschlafe und am nächsten Tag ist mein Problem gelöst oder mein Wunsch erfüllt. Aber ganz so einfach ist es nicht. Wir müssen etwas dafür tun und unseren Teil dazu beitragen, dass unser Traum auch wahr werden kann. Und wenn unser Wunsch aus dem Herzen kommt und mit den Gesetzen des Lebens schwingt, wird uns vom Universum alles dazugegeben, was wir zur Verwirklichung brauchen. Doch ganz ohne unsere Mithilfe geht es nicht.
Schließlich muss der kosmische Wunscherfüllungs-Service schon genau wissen, was wir wollen, um uns hilfreich zur Seite zu stehen. Je konkreter wir unseren Wunsch formulieren, je bunter wir ihn ausmalen und je exakter wir ihn beschreiben, desto schneller wird er sich verwirklichen. Dabei gibt es nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten, die aber sehr hilfreich sind.
So setzt Du Dir SMARTe Ziele zum Anfassen
Vielleicht hast Du schon einmal etwas von SMARTen Zielen gehört? Wenn ja, weißt Du, was Du tun musst und brauchst hier nicht weiterzulesen. Wenn nicht, könnte Dir die folgende Empfehlung helfen, Deinem Traum zumindest ein Stück näher zu kommen.
Ziele müssen SMART formuliert sein, sonst sind es keine Ziele, sondern bleiben immer nur Wunschträume.
Spezifisch
Formuliere Dein Ziel spezifisch, also konkret, eindeutig und präzise. So wird aus einem vagen Wunsch ein echtes Ziel.
Messbar
Um zu sehen, ob Du Dein Ziel erreicht hast, muss es messbar bzw. überprüfbar sein. Frage Dich also: Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe? Das kann z. B. ein Kontoauszug sein mit einer bestimmten Summe darauf. Das kann ein Arbeitsvertrag sein oder die Flugtickets für den lang ersehnten Urlaub.
Attraktiv
Dein Ziel soll attraktiv sein. Formuliere Dein Ziel positiv. Es sollte in Dir ein Schmunzeln oder eine gewisse Vorfreude auslösen, wenn Du daran denkst. Ein Ziel, dass Dich nicht mit Freude erfüllt und Widerstände in Dir auslöst, wirst Du wohl nur mit großem Energieaufwand erreichen.
Tipp: Formuliere positiv und in der Gegenwart, z. B. “Ich wiege …… kg (konkretes Gewicht einsetzen).”
Realistisch
Du kannst Dir Deine Ziele ruhig hoch stecken. Das fordert Dich und fördert zugleich Dein Wachstumspotential. Es darf Dich jedoch nicht überfordern, sonst ist der Frust vorprogrammiert, und Du wirst schnell wieder aufgeben. Dein Ziel muss für Dich erreichbar sein. So bleibst Du motiviert.
Terminiert
Das entscheidende Merkmal eines echten Zieles ist der Termin. Bis wann willst Du Dein Ziel erreicht haben? Setze Dir einen klaren Endtermin, eine Deadline. Wenn Du Dir keinen Termin setzt, schiebst Du dein Ziel immer vor Dir her und verlierst es irgendwann aus den Augen.
Und so machst Du Deine Ziele anfassbar
Ich mache meine Zielsetzung für das kommende Jahr immer zwischen den Jahren, also in den so genannten Raunächten. Ich überlege mir, was ich mir wünsche, was ich haben will oder was ich erreichen will. Dann formuliere ich daraus Ziele nach den oben genannten SMART-Kriterien. So geht’s:
1. Die Zutaten
- 1 Leinwand (40 x 40 oder größer)
- Zeitungssausschnitte (aus Magazinen), die Du mit Deinem jeweiligen Ziel verbindest. Sie sorgen dafür, dass die Vorstellung von Deinem Ziel lebendig bleibt.
- Kleber
- Farben (Acrylfarben oder Wasserfarben)
- Pinsel, Schwämmchen oder was Du sonst zum Auftragen der Farben brauchst
- Deine notierten Ziele
- 1 Briefumschlag
2. Das Bild
Wenn ich meine Ziele formuliert habe (das kann manchmal einige Tage dauern), nehme ich mir meine Leinwand und blättere die Magazine und Zeitschriften durch. Ich sammle auch oft Zeitungssausschnitte und Fotos, die mir gut gefallen. So habe ich am Jahresende ein beachtliches Repertoire an Bildmaterial. Aber auch Schlagzeilen und Überschriften bzw. Teile davon schneide ich aus.
Dann klebe ich die Zeitungssausschnitte oder Fotos auf, die zu meinen Zielen passen. Die freigebliebenen Flächen male ich mit Farbe aus, verziere hier und da, und fertig ist meine Ziel-Collage.
Dann nehme ich meine zuvor notierten Ziele, stecke sie in den Briefumschlag und befestige ihn an der Rückseite meiner Leinwand. Meine Zielcollage hänge ich in irgendwo hin, wo ich sie ständig sehen kann. Die Bilder prägen sich ins Unterbewusstsein ein und wirken dort.
Im folgenden Jahr nehme ich den Umschlag hervor und schaue nach, welche Ziele ich erreicht habe. Ich bin in der Tat jedesmal erstaunt, wie viel von dem, was ich mir da vorgenommen hatte, tatsächlich wahr geworden ist. Ich liebe dieses Ritual, es hat für mich eine große Kraft.
Noch mehr Spaß macht es, wenn Du diese schöne “Arbeit” in einer Gruppe, z. B. mit der Familie oder mit Freunden machst. Dann könnt Ihr Euch im folgenden Jahr gegenseitig von Euren Errungenschaften berichten. Wenn ein Ziel nicht geklappt hat, dann nimm es mit ins nächste Jahr. Vielleicht musst Du es noch einmal modifzieren oder es hat sich im Laufe des Jahres von selbst erledigt, weil es nicht mehr wichtig ist. Du wirst es wissen.
Viel Vergnügen und einen lichtvollen 2. Advent wünsche ich Dir.
Copyright: Sylvia Geiss
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