Heute möchte ich Dir ein schönes Ritual zum Jahresende zeigen: Wie Du Dein Jahr Revue passieren lässt und Dich von hinderlichen Glaubenssätzen befreist.
Rituale zum Jahresende — Teil I
Das Jahr Revue passieren lassen
Nimm Dir ein Blatt Papier zur Hand und schreibe einmal auf, was Dir an persönlichen Erlebnissen in diesem Jahr einfällt.
Beginne mit Januar 2015 und schreibe so für jeden Monat des Jahres die Dinge auf, an die Du Dich gut erinnern kannst, positiv wie negativ.
Wenn Du bei allen Monaten etwas aufgeschrieben hast, mache hinter jede Notiz ein Smiley (ein lachendes = positives Erlebnis; ein trauriges = unerfreuliches Erlebnis; ggf. noch ein neutrales Smiley für die Erlebnisse, die Du weder als positiv noch negativ empfandest).
- Überwiegen die lachenden oder die weinenden Smileys?
- Kannst Du einen “roten Faden” erkennen?
- Welches Thema/welche Themen tauchten immer wieder auf?
Am besten macht sich die Übung zu zweit bzw. zu mehreren. Dann könnt ihr anschließend 2er-Gruppen bilden und Euch gegenseitig erzählen, wie Euer Jahr gewesen ist, was ihr erlebt habt, wie ihr damit umgegangen seid und Euren roten Faden identifizieren. Nehmt Euch dafür pro Person ca. 20 Minuten Zeit, gerne auch mehr.
Euer Gesprächspartner darf auch Fragen stellen. Warum-Fragen sollten allerdings vermieden werden, da das Gegenüber sonst in die Verlegenheit gerät, sich rechtfertigen zu müssen. Das führt zu nichts außer Frust. Aber er könnte zum Beispiel fragen, wie Du mit einer bestimmten Situation umgegangen bist, wie Du sie gemeistert hast, woher Du die Kraft gehabt hast usw. Also wohlwollende, förderliche Fragen.
Hinderliche Glaubenssätze notieren
Wenn ihr Euch gegenseitig Eure Geschichte erzählt habt, notiert Euch bitte, welche Glaubenssätze mit Euren jeweiligen Themen verbunden sind. Die können oft sehr hinderlich sein.
Wenn Ihr zum Beispiel Geldsorgen hattet, fragt Euch, wie Ihr wirklich über Geld denkt:
- Geld verdirbt den Charakter
- Geld ist ein notwendiges Übel
- Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts
- Geld allein macht auch nicht glücklich
- Geld regiert die Welt
- Ohne Moos nix los…
Wenn Ihr Probleme hattet, Hilfe von anderen anzunehmen:
- Wenn man nicht alles selber macht, wird es auch nichts
- Ich muss es alleine schaffen
- Ich brauche keine Belehrungen von außen, ich kann das selbst
- Wenn man sich auf andere verlässt, ist man verlassen
- Das mache ich lieber selber, dann weiß ich, dass es gut wird
- Ich hab das immer selber gemacht, warum sollte ich das jetzt ändern
- Ich musste immer alles selbst machen, es war ja niemand da, der mir das hätte abnehmen können…
Und so könnt Ihr es mit jedem Thema, das auf Eurem Jahresrückblick auftaucht, machen.
Nehmt dazu ein weiteres Blatt Papier und notiert Eure Glaubenssätze darauf. Ihr könnt dazu verschiedene Farben verwenden, lasst Eurer Phantasie freien Lauf.
Sich von alten Glaubenssätzen verabschieden
Anschließend rollt Ihr das Blatt mit Euren Glaubenssätzen zusammen und bindet ein schönes Bändchen drumherum. Oder Ihr bastelt ein Schiffchen daraus. Ihr könnt auch Eure Erlebnisse des Jahres, die Ihr zuvor notiert habt, mit einrollen bzw. als Schiffchen falten. Dann könnt Ihr entweder für Euch alleine oder gemeinsam ein Abschiedsritual daraus machen.
Verabschiedet Euch von Euren hinderlichen Glaubenssätzen. Bedankt Euch bei ihnen und geht davon aus, dass sie für irgendetwas gut waren. Vielleicht wisst Ihr auch schon wofür. Im Kosmos geschieht nichts ohne Grund.
Bedankt und verabschiedet Euch auch von Euren Erlebnissen des Jahres (auch von den positiven). Damit schafft Ihr Platz für Neues.
Setzt das Schiffchen auf ein fließendes Gewässer und lasst es ziehen.
Wer Feuerrituale mag, kann sein zusammengerolltes Blatt feierlich dem Feuer übergeben. Feuer transformiert. Vielleicht macht Ihr ein gemütliches Ritual im Kreis der Familie am Kamin daraus… oder mit Freunden am Lagerfeuer.
Keine Sorge — wenn Ihr den einen oder anderen Glaubenssatz wider Erwarten doch noch brauchen solltet, kommt er ganz automatisch zu Euch zurück. Im Kosmos geht auch nichts verloren.
Ich mache diese Übung immer in der Zeit zwischen den Jahren, während der so genannten Raunächte. In dieser Zeit gelingt es mir am besten, das Jahr Revue passieren zu lassen, mich zu bedanken und Pläne fürs kommende Jahr zu schmieden.
In der nächsten Woche verrate ich Dir, wie Du Dir Ziele setzt, die Du anfassen kannst.
Bis dahin wünsche ich DIr einen friedvollen 1. Advent.