Wie oft sagen wir “hab keine Zeit, bin im Stress”? Manche sind sogar “schwer im Stress” – so wie ich in dieser Woche. Ja, auch Coaches und Therapeuten sind ganz normale Menschen und keineswegs vor großen Anspannungen oder Belastungen gefeit. Dann ist es angebracht, die Ratschläge, die wir für andere haben, selbst umzusetzen. Wie ich mit extremen Anspannungen umgehe, verrate ich Dir von Mensch zu Mensch. …ganzen Artikel lesen
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Zeit für Dich: Dein schöner Tag in 7 Schritten
Nichts planen wir so akribisch, wie unseren Urlaub. Meist wissen wir schon, wohin wir reisen wollen, ob es ein Strand- oder ein Aktivurlaub werden soll, ob wir in die Sommerfrische fahren oder lieber einen Winterurlaub machen. Wir wälzen Prospekte oder schauen im Internet nach günstigen Reiseangeboten. Wir haben auch eine genaue Vorstellung davon, was wir im Urlaub erleben möchten. Dementsprechend planen wir unser Ausflugs- und Erlebnisprogramm. Natürlich müssen dafür die richtigen Klamotten eingepackt und ggf. noch eingekauft werden. Der Gedanke an den Urlaub zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht, und wir erledigen die Vorbereitungen mühelos und mit einer kindlichen Freude. Wie Du diese Freude auch in Deinem Alltag erleben kannst, verrate ich Dir in diesem Artikel.
Mach Dir einen schönen Tag
Du arbeitest viel, hast Stress und freust Dich auf Deinen wohlverdienten Jahresurlaub. Endlich mal wieder ein paar Wochen am Stück ausspannen. Vielleicht kannst Du Dir aber auch keinen Urlaub leisten und bist frustriert, weil Dein Alltag nur aus Arbeit und Überlebenskampf besteht. Dann ist es für Dich vielleicht umso schwieriger, zu entspannen oder gar auszuspannen.
Ja, es ist ist schwierig, aber nicht unmöglich. Und deshalb ist es wichtig, Deinen Tag zu planen, so wie Du einen Urlaub planen würdest.
Was brauchst Du dazu?
Nun, zunächst einmal brauchst Du Deine Erlaubnis. Ja, denn ohne die geht’s nicht. Wenn Du Dir selbst nicht gestattest, einen schönen Tag zu erleben, dann wird es auch nichts. Schnell wirst Du 1000 Ausreden parat haben, warum Du “keine Zeit” hast, einen schönen Tag zu erleben. Die Kinder, der Haushalt, die kranke Großmutter, das knappe Budget usw.
Dabei muss Dein schöner Tag nicht viel kosten, ja er kann sogar ganz ohne finanziellen Aufwand gestaltet werden. Es kommt halt darauf an, wie Du diesen Tag erleben möchtest.
Zeit für Dich: Dein schöner Tag in 7 Schritten
Um Deinen Tag zu planen stelle Dir folgende Fragen:
1. Vorstellung
- Wie soll Dein Tag beginnen?
- Vielleicht mit einer Tasse Kaffee oder Tee?
- Danach eine Dusche?
- Ein ausgiebiges Frühstück…?
2. Worauf hast Du Lust?
- Was willst Du mal wieder machen?
- Was hast Du schon lange nicht mehr gemacht?
- Was lässt sich an einem Tag gut bewerkstelligen?
- Brauchst Du Action oder Ruhe?
3. Wo soll es hingehen?
- Bleibst Du zuhause oder in Deinem Wohnort?
- Oder fährst Du raus (über die Stadtgrenze, aufs Land etc.)?
- Wie kommst Du dahin und wieder zurück?
4. Wen nimmst Du mit?
- Reist Du alleine?
- Oder in Begleitung?
5. Was kostet der Spaß?
- Was darf Dein schöner Tag maximal kosten (Fahrtkosten, Eintritt, Verpflegung etc.)?
- Wie kannst Du Dir das Geld dafür beschaffen (möglichst ohne Schulden zu machen)?
- Lässt sich Dein schöner Tag auch ohne zusätzliche Kosten gestalten?
6. Was musst Du im Vorfeld organisieren, um Deinen Tag durchführen zu können?
- Babysitter organisieren
- Haustiere versorgen oder woanders unterbringen
- Pflege eines Angehörigen delegieren
- Urlaub beantragen etc.
7. Termin festlegen
Mach einen festen Termin und organisiere alles auf diesen Termin hin. Sonst wirst Du es wahrscheinlich nie tun.
Dieser Tag gehört nur Dir, er ist nur für Dich. Du hast ihn Dir verdient, einfach so, weil Du da bist, nicht weil Du vorher eine Leistung vollbracht hast. Das ist nämlich einer der größten Denkfehler, die wir fast alle machen. Wir denken, wenn wir nichts geleistet haben, dürfen wir auch nicht “belohnt” werden. Dein schöner Tag hat aber nichts mit Belohnung zu tun, sondern mit Liebe und Wertschätzung Dir selbst gegenüber. Und wenn es Dir gut geht, geht es Deinen Lieben auch gut. Es ist ja nicht so, als würdest Du nur an Dich denken, nicht wahr? Du versorgst Deine Familie, bist für Deine Freunde da, die Kollegen brauchen Dich usw. Menschen, die nur an sich denken, haben diese Gewissensbisse nicht, die machen einfach, was ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das bist ja nicht Du.
Erlaube Dir, etwas für Dich zu tun, plane Deinen schönen Tag und dann genieße ihn in vollen Zügen. Gedanken an Reue oder Gewissensbisse lass beiseite. Die vermiesen Dir nur die Stimmung und machen Deinen schönen Tag in Nullkommanix zunichte. Und das wäre äußerst schade, denn damit hättest Du nichts gewonnen, außer noch mehr Frust. Und das willst Du ja nicht und Deine Lieben sicher auch nicht.
Wenn Du Dir keinen ganzen Tag genehmigen willst oder kannst, dann wenigstens ein paar schöne Stunden.
Ideen für einen schönen Tag (oder ein paar schöne Stunden)
- Mal wieder ein Konzert besuchen
- Für Freunde kochen
- Pläne für die Zukunft machen
- Im Mondschein schwimmen
- Den Sonnenaufgang/Sonnenuntergang feiern
- Eine Wanderung mit Rucksack über Stock und Stein
- Alle gelben Blumen auf einer Wiese zählen
- Mal wieder einen Schneemann bauen
- Mit der besten Freundin / dem besten Freund Klingelmännchen spielen
- Menschen besuchen, die Du lange nicht gesehen hast
- Barfuß über eine nasse Wiese laufen
- Auf einer Parkbank sitzen und die Natur bewundern
- Einer Biene bei der Arbeit zusehen…
Wann wirst Du Dir erlauben, Zeit für Dich zu haben?
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude bei der Vorbereitung Deines Tages.
Einkaufsstress‑1
Einkaufsstress — Teil 1:
Schnäppchenjagd im Supermarkt
Einkaufsstress ist nicht nur ein Modewort, sondern eine ernstzunehmende Angelegenheit. Einkaufen ist anstrengend. Einkaufen ist langweilig. Einkaufen ist eine lästige Pflicht. Einkaufen und dabei jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen, ist Stress pur.
Da ist der Mann, der total überfordert vor dem Wurstregal steht und nicht weiß, welche Mortadella nochmal die richtige war. Er weiß wohl, dass es zuhause Stress gibt, wenn er die falsche mitbringt. Also, egal wie er es macht, es wird höchstwahrscheinlich falsch sein…
Und da ist die junge Familie, die jeden Samstag mit kleinem Budget ihren Wocheneinkauf macht. Die Kinder quengeln im Auto, quengeln im Supermarkt und haben keinerlei Verständnis dafür, warum Mama und Papa sich schon wieder an der süßwarenfreien Kasse anstellen. Wo es doch nebenan so herrliche Köstlichkeiten gibt.
Der vierjährige Daniel wirft sich auf den Boden und schreit, was das Zeug hält. Die Leute, die an den Nachbarkassen anstehen, schauen schon herüber, was denn da wohl los ist.… Mama ist die Situation sichtlich peinlich. Sie versucht verzweifelt, den Jungen zu beruhigen, aber der schreit nur noch lauter. Papa ist da etwas gelassener. Er hebt seinen Sohn auf und geht “…mit ihm schon mal nach draußen”.
Mama bleibt mit der sechsjährigen Lisa und puterrotem Kopf an der Kasse zurück und legt ihre Einkäufe aufs Band. Vor ihr zählt eine ältere Dame beim Bezahlen jeden Cent einzeln ab. Du meine Güte, wie lange dauert das denn noch? – Endlich ist sie dran. Bezahlen, einpacken, und dann nichts wie raus hier.
Auf dem Supermarktparkplatz steht ein Eiswagen, den die Kinder natürlich sofort entdecken. Mama und Papa schauen sich an, und jeder entdeckt beim anderen den leicht panischen Ausdruck in den Augen. Natürlich wissen sie, was jetzt kommt, und da geht es auch schon los. Beide Kinder wie aus einem Mund: “Krieg ich ein Eis…, bitte, ach bitte…, warum nicht… och menno.” Bevor sich wieder jemand schreiend auf den Boden wirft und strampelt, bestellt Mama “einmal Vanille und einmal Erdbeer.” – Sehr konsequent. Nun ja, man muss eben Prioritäten setzen. Die Kinder schlecken an ihrem Eis. Und Mama und Papa genießen die Ruhe – wenn auch nur für drei Minuten…
Was sich hier liest wie ein Sketch, ist in Wirklichkeit bitterer Ernst. Viele Familien machen diesen Einkaufsstress Tag für Tag und Woche für Woche immer wieder durch. Besonders wenn das Budget knapp ist, wird der Einkauf zu einer echten Herausforderung. Da muss man manchmal ganz schön jonglieren. Wie viel bekomme ich heute noch für mein Geld? Was brauche ich unbedingt, und worauf kann ich verzichten? Ist noch ein Eis für die Kinder drin? Eigentlich bräuchte ich auch mal wieder eine neue Hose. Soll ich sie mir kaufen oder lieber noch einen Monat damit warten?
Einkaufen ist für viele der reinste Horror. Da häufen sich Angebote über Angebote. Der Briefkasten ist voll mit Werbeprospekten unterschiedlichster Supermärkte, die natürlich alle abgeklappert werden müssen. Schließlich gibt es das Pfund Kaffee bei Aldi um 50 Cent billiger. Dafür hat Lidl die Erdnüsse um 20 % reduziert. Beim Bäcker zwei Blocks weiter schmeckt das Brot besser als in der Bäckerei gegenüber, also wird dort auch noch hingefahren.
Mein Freund Henry sagte mir einmal, ich müsse die Angebote verschiedener Supermärkte nutzen, so würde ich eine Menge Geld sparen. Ich bezweifelte das und war der Meinung, dass sich die viele Hin- und Herfahrerei nicht rechnet. Dennoch machte ich die Probe aufs Exempel. Und was denkst du, was unterm Strich dabei herauskam? Ich sparte nicht einen Cent. Im Gegenteil, ich war erheblich länger unterwegs als sonst, verbrauchte Sprit, weil ich Auto fahren musste, anstatt wie sonst zu Fuß zum Supermarkt gegenüber zu gehen. Ich war in insgesamt vier verschiedenen Supermärkten, musste viermal einen Parkplatz suchen, einen Einkaufswagen holen und in der langen Schlange an der Kasse stehen. Zudem waren die Angebote teilweise schon vergriffen oder gar nicht da, so dass ich auf Ersatzprodukte zurückgreifen musste. Zu guter Letzt musste ich dann doch noch in meinen Stamm-Supermarkt gegenüber gehen, um dort die Sachen zu kaufen, die ich woanders nicht bekommen hatte. Das mache ich garantiert nicht wieder.
Ich habe schon lange “Bitte keine Werbung” an meinem Briefkasten kleben und kaufe ohne Prospekte wesentlich entspannter ein. Ich klappere auch nicht mehr mehrere Geschäfte nach Angeboten ab. Zeit ist Geld. Und meine Zeit kann ich sinnvoller nutzen als sie mit Einkaufen zu verbringen.
Wenn dir der Großeinkauf mit Kind und Kegel den letzten Nerv raubt, frag doch mal die Oma oder lass die Kinder bei deinem Partner oder Partnerin und fahre alleine zum Einkaufen. Wenn du alleinerziehend bist, hat deine Freundin vielleicht mal Zeit oder du hast eine liebe Nachbarin, die so lange auf den Nachwuchs aufpasst. Es muss ja nicht jedes Mal sein, sondern vielleicht jeden zweiten Samstag oder nur einmal im Monat.
Was bereitet dir Stress beim Einkaufen?
Welche Herausforderungen hast du?
Wie hast du sie bisher gemeistert?
Schreibe mir, ich freue mich auf deine Geschichte.
Nächste Woche:
Einkaufsstress Teil 2: Shoppen für die Seele?
Der Baum als Kraftspender
Der Baum als Kraftspender
Am 25. April 2015 ist der Internationale Tag des Baumes.
Hast Du schon einmal einen Baum umarmt?
Nein? Dann wird es aber höchste Zeit.
“Ich mache mich doch nicht zum Volldeppen”, wirfst du ein? Ok, ich gebe zu, es mutet zunächst etwas merkwürdig an, so mitten im Stadtpark einen Baum zu umarmen, vor all den Leuten, die kopfschüttelnd und schmunzelnd an einem vorübergehen.
Was, wenn ich dir sage, dass es Baum-Umarmungs-Seminare gibt, bei denen die Teilnehmer/innen auch schon mal 60 Euro für einen geführten Spaziergang hinblättern, nur um einen Baum zu umarmen? Immerhin — ist jedenfalls günstiger als ein Bungee-Sprung, den gibts ab 100 Euro aufwärts und in 5 Sekunden ist alles vorbei. Dafür hat man dann entweder einen herrlichen Adrenalin-Kick oder den Schock fürs Leben — je nachdem, wie man es erlebt. Es soll allerdings auch Leute geben, die für ein Wochenendseminar mit Baum-Umarmung über 1.000 Euro gezahlt haben. Nun gut, jeder nach seiner Façon.
In Japan ist das Umarmen von Bäumen eine Wissenschaft. Shinrin-yoku, zu deutsch “Waldbaden”, heißt der Begriff, der in den 1980er Jahren vom Japanischen Ministerium für Land- und Forstwirtschaft für den Zustand geprägt wurde, mit dem Wald eins zu werden.
Aber auch hierzulande weiß man, dass ein einfacher Waldspaziergang eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat.
Ich nehme an, die meisten von uns mögen Spaziergänge im Wald. Im Wald herrscht eine besondere Energie, eine spezielle Atmosphäre. Vor allem bei schönem Wetter halten wir uns gerne dort auf. Die Sonne scheint, die Vögel singen, die Blumen blühen, der Wald duftet.
Du erblickst vielleicht ein Eichhörnchen oder ein Reh und bleibst einige Sekunden verzückt stehen und traust dich fast nicht, dich zu bewegen, um das Tier nicht zu verschrecken. Dann wirst du dir der Magie dieses Moments gewahr und genießt es, ganz bei dir, ganz im Hier und Jetzt zu sein. “Augenblick, verweile noch…”
Ein Wald ist mehr als eine Ansammlung von Bäumen und Sträuchern. Ein Wald ist ein lebendiges Ökosystem mit hoher Artenvielfalt, eine Lebensgemeinschaft mit der Fähigkeit zur Selbstregulation. Dies ist beispielsweise bei einer Palmölplantage nicht der Fall, die besteht tatsächlich nur aus einer Ansammlung von Palmen, die gezüchtet und abgeerntet werden. In dieser sklavenartig anmutenden Atmosphäre kann kein Mensch Erholung finden. Verstehst du, was ich meine?
“Ok, ein Waldspaziergang ist etwas Schönes, da sind wir uns einig”, sagst du? “Aber es ist doch ein Unterschied, ob ich nur im Wald spazieren gehe oder mir ganz explizit einen Baum aussuche, um ihn zu umarmen.”
Jeder Baum hat seine eigene Schwingung
Ja, das ist es. Und genau das ist der Punkt. Jeder Baum hat eine andere Energie, jeder Baum hat seine ureigene Schwingungsfrequenz, die eine heilende, zumindest aber wohltuende WIrkung auf uns hat.
Eine Eiche hat eine andere Oberflächenstruktur als eine Buche. Auch die Temperatur ist je nach Baumart unterschiedlich. So fühlt sich eine Eiche oder eine alte LInde oft warm an, eine Buche hingegen eher kühl. Und so hat auch jeder Baum seine eigene Kraft und Symbolik.
Ich liebe es, im Wald oder im Park spazieren zu gehen und mich mit dem Rücken gegen einen Baum zu lehnen, zu dem es mich hinzieht. Manchmal lege ich auch nur eine Hand oder beide Hände gegen den Stamm, erspüre seine Energie und lausche dabei nach innen, was er mir wohl zu “sagen” hat. Du würdest erstaunt sein, was da so alles vor dem inneren Auge oder dem inneren Ohr auftaucht.
Die Kraft eines Baumes zu erspüren und auf sich wirken zu lassen, ist eine wundervolle Erfahrung. Wer das einmal erlebt hat, wird es immer wieder haben wollen. Es ist einfach zu schön und tut zu gut, als dass ich darauf verzichten möchte.
Du kannst das alleine machen, wenn du dich nicht traust, von anderen gesehen zu weden. Aber besonders schön ist es auch in einer Gruppe. Wenn es alle machen, ist es weniger “peinlich”, nicht wahr.
Nimm die Energie des Baumes auf
Du kannst mit dem Baum durch die Berührung und auch innerlich Kontakt aufnehmen. Wie fühlt sich der Stamm an? Warm oder kühl? Kannst du spüren, wie die Energie in ihm fließt? Um was für eine Energie handelt es sich? Wie fühlt sie sich an? Ist es die Energie, die dir gerade fehlt und die du über den Baum in dich aufnehmen kannst?
Gib deine Last ab
Oder möchtest du dem Baum etwas von deiner Last abgeben. Dann lehne dich mit dem Rücken an ihn und stell dir dabei vor, wie er dir etwas von deinem “Gepäck”, das du mit dir herumträgst, abnimmt. Stell dir vor, wie der Baum deine Last aufnimmt und über die Blätterkrone ans Universum abgibt oder über seine Wurzeln in Mutter Erde weiterleitet, die alles transformiert.
Du kannst dich auch mit der Stirn an seinen Stamm lehnen. Das mache ich gerne, wenn mir zu viele Gedanken im Hirn herumschwirren und ich den Kopf wieder frei bekommen will. Die Gedanken beruhigen sich, der Druck in Stirn und Schläfen lässt nach.
Zieht es dich zu einem jungen Baum mit schmalem Stamm und verspielten Blättern oder brauchst du eher die Energie eines alten, weisen Baumes, der dir das Gefühl vermittelt, deine Last auch tragen zu können. Was kann er dir mit auf den Weg geben?
Wenn du das Gefühl hast, jetzt ist es genug, dann bedanke dich bei deinem Baum und verabschiede dich. Du kannst ihn jederzeit wieder besuchen.
Wenn dir das alles zu seltsam erscheint, dann spanne dir doch einfach eine Hängematte zwischen zwei Baumstämme und genieße es, getragen und geschaukelt zu werden.
Dabei kannst du die nachfolgende Imaginationsübung machen. Sie dient zum Krafttanken und dauert nur wenige Sekunden bis Minuten:
Quelle des Beitragsbildes ganz oben: „1000-jährige Eiche Bad Blumau“ von Claus Ableiter — Eigenes Werk http://commons.wikimedia.org/wiki/File:1000‑j%C3%A4hrige_Eiche_Bad_Blumau.JPG#/media/File:1000‑j%C3%A4hrige_Eiche_Bad_Blumau.JPG
“Entspannungsstress”
Was bitte ist Entspannungsstress?
Heute habe ich mit einer lieben Kollegin telefoniert. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesprochen, und sie erzählte mir, dass sie im vergangenen Jahr eine zusätzliche Ausbildung zur Entspannungstrainerin gemacht hat.
Die Ausbildung sei sehr anstrengend gewesen. Den lieben langen Tag habe es eine Entspannungsübung nach der anderen gegeben. Nach jeder Entspannung sei der Organismus wieder “hochgefahren” worden in einen Zustand der Anspannung, in dem Aufmerksamkeit und Konzentration möglich sind. Dieser ständige Wechsel von Entspannung und Anspannung habe ihr sehr viel Energie und obendrein den letzten Nerv geraubt. Zum Schluss habe sie regelrechten “Entspannungstress” gehabt.
Ich musste herzhaft lachen. Den Ausdruck “Entspannungsstress” hatte ich auch noch nicht gehört und fand ihre Geschichte zunächst sehr amüsant. “Entspannungsstress” klingt irgendwie paradox, nicht wahr? Doch wenn ich mir vorstelle, wie so ein Ausbildungstag abgelaufen ist und mich in ihre Situation hineinversetze, kann ich sie verstehen.
Ausbildungen sind immer anstrengend, auch wenn es sich dabei “nur” um Entspannungsmodule handelt. Denn diese müssen zunächst theoretisch behandelt und verstanden werden, bevor man zur Tat schreitet. Es ist also höchste Konzentration und Aufmerksamkeit gefragt. Wenn dann auch noch zu jeder vollen oder halben Stunde der Organismus vom Anspannungs– in den Entspannungsmodus und wieder zurück in den Anspannungsmodus umschalten soll, ist dies für Körper und Psyche sehr kräftezehrend.
So schön und angenehm Entspannungsübungen auch sind, im Rahmen einer straff organisierten Ausbildung können sie — wenn es zuviel wird — sehr nerven. Ich kenne das aus meiner Ausbildung zur Rückführungsbegleiterin. Der ständige Wechsel vom Alpha- in den Beta-Zustand kostet viel Kraft.
Die persönliche Tagesverfassung sowie gruppendynamische Prozesse spielen dabei ebenfalls eine Rolle und können zusätzliche Belastungen bedeuten, mit denen man umgehen muss. All das zusammengenommen kann in unserem System großen Stress auslösen. Und wir kommen abends todmüde und völlig entnervt nach Hause.
Dr. Gunther Schmidt, Entwickler des hypno-systemischen Ansatzes in der Psychotherapie und Vorsitzender des Milton Erickson-Instituts in Heidelberg, bestätigt das. In seinem Vortrag “Wie hypnotisieren wir uns erfolgreich im Alltag?” berichtet er von einem Mann, der mit Erektionsproblemen zu ihm in die Praxis kam. Der Mann meinte, Dr. Schmidt müsse unbedingt eine Entspannungs-Hypnose mit ihm machen, um sein Problem zu lösen. Er sei wohl zu sehr verspannt.
Dr. Schmidt fragte ihn , ob er nicht auch der Meinung sei, dass er in bestimmten Bereichen seines Organismus ein wenig arg entspannt sei. Und ob seine Partnerin, wenn er sie fragen würde, für noch mehr Entspannung in diesem Bereich plädieren würde… 😉
Der Kontext macht den Unterschied
Ob wir entspannt oder angespannt sind, kommt immer auf den Kontext an. Entspannt zu sein ist zwar unser natürlicher Zustand. Kein Baby kommt schlecht gelaunt oder aggressiv zur Welt oder steht ständig unter Strom. Jedoch sind wir nicht 24 Stunden am Tag entspannt. Um im Leben zurecht zu kommen und uns auf Dinge und Situationen zu konzentrieren und zu reagieren, ist eine gewisse Grundanspannung notwendig. Und manchmal auch ein wenig mehr 😉
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung hält uns gesund und stabil. Sicherlich gelingt uns das im Alltag nicht immer. Es ist auch nicht weiter tragisch, wenn wir über einen gewissen Zeitraum Stress ausgesetzt sind, solange es sich nicht um traumatischen Stress handelt. Und auch nicht, solange wir wissen, wir wir uns wieder zurück ins emotionale Gleichgewicht bringen können.
Passiver oder aktiver Stressabbau?
Um Stress abzubauen, sind nicht zwangsläufig Entspannungsübungen in Form von Meditation, Hypnose oder Atemübungen das Mittel der Wahl. Manchmal braucht es etwas anderes, nämlich gezielte Aktivität im Außen. Auch auf ein Kissen oder eine Matratze einzudreschen, eignet sich hervorragend, um Emotionen, wie Wut, Aggressionen und innere Anspannungen zu lösen. Wer sich nach einem anstrengenden Bürotag gerne beim Sqash austobt, einen Waldlauf macht oder zum Fußballtraining geht, schafft auf diese Weise die angesammelten Stresshormone aus seinem System. Sie werden ausgeatmet, ausgeschwitzt und über den Urin ausgeschieden. Zudem setzt die aktive Bewegung enorm viele Freudehormone frei und reguliert damit den Stresspegel wieder auf ein Normalmaß.
Körper und Psyche sind danach spürbar ausgeglichen. Solltest du also einmal unter “Entspannungsstress” leiden, weißt du jetzt, wie du dem entgegenwirken kannst.
Der Bio-Rhythmus von Eulen und Lerchen
Bist du eine Eule oder eine Lerche?
Meine Artikel und Beiträge schreibe ich überwiegend am späten Abend bzw. nachts. Auch wenn ich an einem Buch arbeite, bin ich zwischen 23.00 und 2.30 Uhr am kreativsten. Nachts ist (meist) alles ruhig, kein Telefon klingelt, keine Ablenkung von außen, die irgendwie stören könnte. Der Kosmos ist offen, die Energien fließen, und manchmal kann ich gar nicht so schnell schreiben, wie mir die Sätze in den Kopf kommen. Je nach dem, woran ich gerade arbeite, mache ich auch schon mal eine Nacht durch.
Ich gehöre also zu den so Eulen, die abends lange leistungsfähig sind und früh morgens nur schwer in die Gänge kommen.
Daneben gibt es auch noch die Lerchen, die Frühaufsteher, die oft schon vor dem Wecker, ja sogar mit dem ersten Sonnenstrahl putzmunter aus dem Bett hüpfen. Dafür gehen sie am Abend mit den Hühnern schlafen.
Die meisten Menschen sind allerdings Mischtypen, und ihr Schlaf-Wach-Rhythmus liegt irgendwo dazwischen.
Nach welchem Rhythmus wir am liebsten leben, bestimmt unsere innere Uhr, unserer biologischer Taktgeber, mit dem wir alle ausgestattet sind.
Leider lässt sich unser Bio-Rhythmus nicht immer mit unseren Arbeitszeiten vereinbaren, nicht wahr? Und wer Schichtdienst zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten schieben muss, hat es auch nicht gerade leicht, seiner inneren Uhr zu folgen. Das bedeutet für den Organismus und die Psyche mitunter enormen Stress.
Nach welchem Rhythmus tickt deine innere Uhr?
Bist du eher Eule oder Lerche? Kannst du deinen Tagesablauf deinem Bio-Rhythmus anpassen? Wenn nicht, ist es ratsam, dir die Arbeitszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch die Freizeit sollte nach Möglichkeit mit Aktivitäten ausgefüllt werden, die Freude und Energie bringen und dich nicht auslaugen. So kannst du die Auswirkungen, gegen deine innere Uhr zu leben, etwas abpuffern.
Sorge gut für dich
Wenn du dich wohl und ausgeglichen fühlst, bist du viel leistungsfähiger. Die Dinge gehen dir leichter von der Hand. Die Zeit vergeht schneller, wenn du deinen Beruf mit Freude erledigst. Und deine Arbeit kommt dir nicht mehr wie eine lästige Pflicht vor.
Wann wirst du dir erlauben, mehr nach deinem Bio-Rhythmus zu leben? 🙂
Beitragsbild: Shutterstock / Eric Isselee (gefunden auf: www.einfachtierisch.de)
So viel vor… wie Angst lähmt
Morgen hab ich viel vor
Du gehst am Abend zu Bett mit dem Gedanken an deine To-do-Liste für den nächsten Tag und nimmst dir vor, mindestens zwei Drittel davon abzuarbeiten. Du hast einen Zeitplan gemacht und deine Aktivitäten gut durchdacht und geplant.
Dann klingelt der Wecker, es ist 7.00 Uhr… du haust drauf, drehst dich um und… zum Glück hast du eine Wiederholungsfunktion… es ist 7.10 Uhr… der Wecker klingelt erneut. Du haust nochmal drauf und denkst, ach, nur noch ein paar Minuten… und während du das denkst, schläfst du auch schon wieder ein. Um 7.20 Uhr klingelt der Wecker in drittes Mal.
Du weißt genau, wenn du jetzt draufhaust und nicht gleich aufstehst, ist der Tag gelaufen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Immer diese Sache mit der Disziplin
Du ärgerst dich über dich selbst, weil du mal wieder nicht die Disziplin hattest, beim ersten Klingeln aus dem Bett zu springen. Dein Mann ist schon seit 2 Stunden aus dem Haus. Du machst dir also erst mal einen Kaffee, dann schaltest du das Frühstücksfernsehen an und drückst dir nebenbei ein Weißmehlbrötchen mit Butter und Marmelade rein.
Mist, auch das noch. Du wolltest doch streng mit dir sein und bis zum Mittagessen nur Obst zu dir nehmen. Du gehst ins Bad, wäschst dir das Gesicht und putzt dir die Zähne. Zum Duschen und Anziehen hast du überhaupt keine Lust. Am liebsten würdest du vor dem Frühstücksfernsehen sitzen bleiben und vergessen, dass du heute so viel zu tun hast. Da fällt dir deine To-do-Liste wieder ein. Du nimmst sie dir vor und… dir wird schlecht.
Du legst sie wieder zur Seite und setzt erst einmal eine Waschmaschine mit Buntwäsche auf. Dann schaltest du deinen PC ein und checkst deine E‑Mails — immer noch im Schlafanzug.
Rast- und Ruhelosigkeit
Anstatt den ersten Punkt auf deiner Liste anzugehen, wanderst du rastlos in deiner Wohnung umher. Du hast Angst. Angst vor diesem Telefonanruf, der so unangenehm ist… Angst vor einem “Nein”… Angst vor der Ablehnung deiner neuen Geschäftsidee… Angst vor unangenehmen Fragen, die du (noch) nicht beantworten kannst… Angst, keine Interessenten zu gewinnen und am Ende des Monats deine Rechnungen nicht bezahlen zu können… Du weißt genau, wenn du das heute nicht hinkriegst, wirst du heute Nacht wieder nicht schlafen können.
Du gehst deine To-do-Liste noch einmal durch und suchst dir einen Punkt raus, der dir leichter fällt zu erledigen. Du kannst dabei in deiner Komfortzone bleiben und musst nicht da raus, in diese Welt voller Hyänen, die alle um dasselbe Stück Fleisch kämpfen.
Ok, dieser Punkt ist abgehakt. Mal sehen — was kommt als nächstes? Steuerunterlagen zusammenstellen, einen Zahnarzttermin machen, endlich diesen blöden Nachsendeantrag stellen. Aber dafür müsstest du zur Post — oder kann man das auch online machen? Du gehst ins Internet, um das zu recherchieren. Da fällt dein Blick auf die aktuellen Nachrichten auf der Startseite deines Browsers. Du klickst auf die Überschrift, die dich gerade am meisten fesselt und merkst dabei nicht, wie du dich immer mehr und mehr verzettelst.
Der Druck wird größer
Mittlerweile ist es 14 Uhr. Du hättest immer noch genug Zeit, das eine oder andere von deiner Liste abzuarbeiten. Aber jetzt ist es auch schon egal. Dann mache ich es eben morgen, sagst du zu dir selbst. Du machst dir was zu Essen, bleibst in deinen Schlumperklamotten und machst es dir auf der Couch gemütlich. Beim Zappen durch die Kanäle empfindest du Langeweile. Aber auch so etwas wie Unruhe, der innere Druck baut sich mehr und mehr auf. Deine Laune verschlechtert sich zusehends.
[Bildquelle: littlemisswife.com]
Das Telefon klingelt, es ist deine beste Freundin. Du siehst ihre Nummer im Display und beschließt, nicht ranzugehen. Du fühlst dich dermaßen elend, dass du niemanden sehen und mit niemandem sprechen willst, nicht einmal mit ihr.
Das schlechte Gewissen
Damit du das Gefühl hast, wenigstens ein bisschen was getan zu haben, nimmst du dir nochmal deine To-do-Liste vor. Mittlerweile ist es 15.30 Uhr. Deine innere Unruhe wird immer größer, die Anspannung immer stärker. Du fragst dich, was du deinem Mann nachher erzählen wirst, wenn er nach Hause kommt. Dann beschließt du, dich doch noch ein wenig frisch zu machen, ziehst dich an, machst dir die Haare, legst ein wenig Make up auf und rufst deinen Zahnarzt an, um einen Termin zu machen. Ok, dieser Punkt ist erledigt. Dann gehst zur Post und stellst deinen Nachsendeantrag. Prima, auch das wäre geschafft. Deine Laune verbessert sich wieder etwas, und du machst noch deine Einkäufe für’s Abendessen.
17.30 Uhr — du hängst noch schnell die Wäsche auf, danach fängst du mit den Vorbereitungen für’s Abendessen an. Dein Mann kommt nach Hause und sagt: “Na, Schatz, wie war dein Tag? Konntest du alles erledigen, was du dir vorgenommen hast? Ich habe dich heute extra nicht angerufen, um dich nicht zu stören.”
Jetzt hat dein schlechtes Gewissen endgültig die Oberhand. Du hast Stress, und zwar richtigen Stress. Es vibriert in deiner Magengrube, und du fragst dich, ob es irgend etwas gibt, was du zu deiner Rechtfertigung vorbringen kannst. Fieberhaft überlegst du, was du ihm sagen könntest. “Mir ging es heute gar nicht gut. Ich habe schon den ganzen Tag so ein flaues Gefühl im Magen. Ich glaube, ich brüte etwas aus. Ich musste mich vorhin sogar hinlegen. So ein Mist, ich hatte mir so viel vorgenommen und hab wieder nichts geschafft.”
So geht’s nicht weiter
Auch das noch, jetzt lüge ich ihn auch schon an, denkst du dir. So geht das nicht weiter. Der Druck und die Schuldgefühle werden immer größer. Du quälst dich mit Selbstvorwürfen. Du fragst dich: was kann ich nur tun, um mehr Disziplin aufzubringen, die Aufschieberitis und die Angst vor unangenehmen Aufgaben zu überwinden?
Hilfe ist angesagt
Angst ist eine lähmende Energie. Diese Geschichte ist ein klassischer Fall für eine Beratung oder ein Coaching. Hier kannst du gemeinsam mit deinem Coach beleuchten, was hinter deinem Verhaltensmuster steckt. Wenn du Wert darauf legst, die Ursache für deine Ängste herauszufinden, kannst du das beispielsweise mittels Hypnose oder Rückführung tun.
In der Trance können Dinge wieder erinnert werden, die vergessen wurden, alte Muster und Verhaltensweisen bewusst gemacht und Blockaden gelöst werden. Mit Hilfe des Unterbewusstseins werden positive und kreative Lösungen erarbeitet, die du in der für dich angemessenen Zeit in dein Leben integrieren kannst.
Du kannst auch mit EFT arbeiten, der Meridianklopftechnik. Sie wird in der Therapie und in der Selbsthilfe eingesetzt, ist sehr leicht zu erlernen und anzuwenden. EFT wirkt oft da, wo sonst nichts mehr hilft. Es wirkt auch dann, wenn du die Ursachen für deine Angst nicht kennst.
Mein Sofort-Tipp:
- Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Schnell stellt sich sonst ein Gefühl von Überforderung ein.
- Teile dir deine Vorhaben in kleinere Happen auf.
- Übelege, welche Dinge du delegieren kannst.
- Und baue immer einen Zeit-Puffer für unvorhergesehene Dinge ein.
- Wenn du alleine nicht weiterkommst, hol dir Hilfe. Oft genügt schon ein Gespräch mit einer vertrauten Person.
- Reicht das nicht aus, suche dir einen Coach, der dich bei deiner Herausforderung unterstützt.