Archiv der Kategorie: Uncategorized

Kaktus- Symbol für Resilienz

Resi­li­enz: 7 Geheim­nis­se see­li­scher Abwehrkräfte

Ver­lierst Du in kri­ti­schen Situa­tio­nen leicht die Ner­ven? Fühlst Du Dich schnell über­for­dert? Kon­flik­te sind für Dich der Hor­ror? Du bist schnell gereizt, wenn nicht alles glatt läuft? Unvor­her­ge­se­he­ne Din­ge berei­ten Dir immensen Streß? Ein klei­ner Streit mit Dei­nem Part­ner ver­saut Dir das gan­ze Wochen­en­de? Dann soll­test Du Dei­ne see­li­sche Wider­stands­fä­hig­keit aus­bau­en. Resi­li­enz heißt das Zau­ber­wort… gan­zen Arti­kel lesen

Magnesit-Wolken

Magne­sit — Stein der Entgiftung

Gera­de beim Heil­fas­ten, das im Früh­jahr immer wie­der ger­ne gemacht wird, ist der Magne­sit eine wert­vol­le Unter­stüt­zung. Er hilft, Gift­stof­fe aus dem Kör­per aus­zu­schei­den, wirkt blut­rei­ni­gend, regt den Stoff­wech­sel an und hilft beim Abneh­men. Aber auch, wenn Du kei­ne Heil­fas­ten­kur machen möch­test, soll­test Du immer einen Magne­si­ten bei Dir haben. Du wirst sei­ne Kräf­te bald nicht mehr mis­sen wol­len. …gan­zen Arti­kel lesen

Goethe und Schiller

10 Weis­hei­ten von Goe­the, die Dein Leben leich­ter und schö­ner machen

Johann Wolf­gang von Goe­the (1749 — 1832) war ein deut­scher Dich­ter, Natur­wis­sen­schaft­ler und Staats­mann. Er kann­te sich in vie­len Wis­sens­ge­bie­ten aus. Sei­ne Wer­ke gehö­ren zu den Höhe­punk­ten der Welt­li­te­ra­tur. Goeh­tes Leben war geprägt von einem unstill­ba­ren Wis­sens­durst und lei­den­schaft­li­chen Ver­liebt­hei­ten. Er hat­te einen Sinn für die schö­nen Küns­te und war ein Lebe­mann! Hier stel­le ich Dir 10 Weis­hei­ten von Goe­the vor, die Dein Leben leich­ter und schö­ner machen, wenn Du sie beher­zigst: …<em>weiterlesen</em>

Türkis-Halsketten

Tür­kis — Schutz­stein für die Aura

Wenn Du eine Aus­spra­che, ein Kon­flikt­ge­spräch, Bewer­bungs­ge­spräch oder einen Kran­ken­haus­be­such vor Dir hast, soll­test Du Dei­ne eige­ne Lebens­en­er­gie mit dem Tür­kis schüt­zen. …gan­zen Arti­kel lesen

Gemütlich auf dem Sofa mit Tee und gutem Buch

Mach es Dir in Dir selbst gemütlich

“… mit Ruhe und Gemüt­lich­keit jagst Du die Sor­gen und den All­tag weg…” — singt Balu der Bär im Dschun­gel­buch. Wir sin­gen ein Pro­sit der Gemüt­lich­keit, wenn wir eine schö­ne Zeit mit net­ten Men­schen ver­le­ben. Gemüt­lich­keit ist doch was Herr­li­ches, oder? Aber was ist denn eigent­lich Gemüt­lich­keit? Und was bedeu­tet es, in sich selbst zuhau­se zu sein, in sich zu ruhen? Könn­test Du das auf Anhieb sagen, wenn Dich jemand fragt? …gan­zen Arti­kel lesen

Baum mit starken Wurzeln

Bist Du gut verwurzelt?

Wer hoch hin­aus will, muß gut ver­wur­zelt sein, heißt ein Sprich­wort. Da ist was Wah­res dran. Doch lei­der sind Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen von Men­schen bereits vor vie­len Gene­ra­tio­nen aus ihrer Hei­mat ver­trie­ben und ihrer Wur­zeln beraubt wor­den. Sich neu zu ver­wur­zeln ist oft nicht leicht und dau­ert manch­mal das gan­ze Leben — manch­mal gelingt es nie. Auch die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen lei­den oft bis heu­te unter der Ver­trei­bung und den Flucht­er­fah­run­gen unse­rer Ahnen. Für vie­le Men­schen ist es immens wich­tig, zu wis­sen, wo sie her­kom­men und wohin sie gehö­ren. Ich möch­te Dich dazu anre­gen, Dich auf die Suche nach Dei­nen eige­nen Wur­zeln zu machen. …gan­zen Arti­kel lesen

Amethystdruse mit Howlithherz

Neue Serie: Die Kraft der Edelsteine

Schon Hil­de­gard von Bin­gen (1087 – 1179) wuß­te um die Kraft der Edel­stei­ne. Sie setz­te sie als Heil­mit­tel ein. Für Hil­de­gard waren Edel­stei­ne von Gott gege­be­ne Schät­ze, die die Schöp­fungs­en­er­gie in sich tra­gen und hei­len­de Schwin­gun­gen aus­sen­den. Die­se Heil­schwin­gun­gen wer­den auf den­je­ni­gen über­tra­gen, der Edel­stei­ne als Schmuck trägt, in der Hand hält, anschaut oder mit Edel­stei­nen ener­ge­ti­sier­tes Was­ser trinkt. …gan­zen Arti­kel lesen

Stand up for your needs — für Dei­ne Bedürf­nis­se einstehen

Sei­ne Bedürf­nis­se zu ken­nen ist das eine, sie zu äußern das ande­re. Aber für die Befrie­di­gung sei­ner Bedürf­nis­se ein­zu­ste­hen und sie durch­zu­set­zen, ist noch­mal ein Zacken schärfer.

Kennst Du Dei­ne Bedürfnisse?

Damit mei­ne ich nicht das Ver­lan­gen nach etwas, was Dir kurz­fris­tig Befrie­di­gung ver­schafft und danach immer und immer wie­der erzeugt wer­den muß, um die Lee­re in Dir zu füllen.

Ich mei­ne ech­te Bedürf­nis­se, wie z. B. das Bedürf­nis nach Ruhe, das Bedürf­nis nach Ord­nung oder das Bedürf­nis nach Sicherheit.

Ich tref­fe mich ein­mal im Monat mit ein paar Berufs­kol­le­gin­nen. Wir sind alle etwa im glei­chen Alter und jede von uns hat mit klei­ne­ren und grö­ße­ren Hür­den im Leben zu kämp­fen. Bei unse­ren Tref­fen spre­chen wir über unse­re beruf­li­chen und pri­va­ten Erfol­ge und Mißer­fol­ge und berat­schla­gen, wie wir uns gegen­sei­tig unter­stüt­zen können. 

Meist kris­tal­li­siert sich im Lau­fe des Abends ein bestimm­tes The­ma her­aus, über das sich dann ange­regt aus­ge­tauscht wird. Ich neh­me aus unse­ren Gesprä­chen oft inter­es­san­te Impul­se und neue Sicht­wei­sen mit, die ich dann die Tat umset­ze. Na ja, zumin­dest ver­su­che ich es. Ges­tern ergab sich das The­ma “Für sei­ne Bedürf­nis­se einstehen”. 

Das Bedürf­nis nach Ord­nung und Orientierung

colorful-1172727_640Anke erzähl­te uns dabei die Geschich­te von einer Wei­ter­bil­dung, die sie vor eini­gen Jah­ren mach­te. Die­se Wei­ter­bil­dung glie­der­te sich in ver­schie­de­ne Modu­le. Und in jedem neu­en Modul kamen neue Teil­neh­mer hinzu. 

Die “alten” Teil­neh­mer hat­ten bereits ihre fes­ten Sitz­plät­ze mit den dazu­ge­hö­ri­gen Sitz­nach­barn. Und jedes Mal, wenn ein neu­es Modul begann, setz­ten die Neu­en sich ein­fach auf den Platz, der ihnen gera­de gefiel, und die gan­ze Sitz­ord­nung geriet durcheinander. 

Anke kam an die­sem Tag ein paar Minu­ten zu spät zum Unter­richt, und wie der Teu­fel es will, saß auf ihrem Stamm­platz ein Mann. Er hat­te eine Mana­ger­po­si­ti­on inne und war es gewohnt, Anwei­sun­gen zu geben. Anke schau­te sich kurz im Raum um und bemerk­te, daß die Sitz­ord­nung völ­lig durch­ein­an­der war. Jeder, auch die alten Teil­neh­mer, saß auf einem ande­ren Platz als beim letz­ten Ausbildungsmodul.

Du sitzt auf mei­nem Stuhl

Anke war nicht auf den Mund gefal­len, ging zu dem Mann und sag­te zu ihm: “Das ist mein Platz, Du sitzt auf mei­nem Stuhl.” Der Mann schau­te sie amü­siert an und mein­te nur, sie kön­ne sich ja da vor­ne in die ers­te Rei­he set­zen, da sei ja noch was frei.

Anke bestand jedoch dar­auf, daß sie auf ihrem Platz sit­zen konn­te. Ihre bei­den Sitz­nach­barn saßen auch nicht mehr dort, wo sie sonst geses­sen hat­ten. Die ande­ren Teilnehmer/innen und die Dozen­tin waren sicht­lich genervt von Ankes Beharr­lich­keit und mein­ten, ihr Ver­hal­ten sei über­zo­gen. Aber Anke war es nun­mal wich­tig, daß sie in einer Wei­ter­bil­dung auf ihrem fes­ten Platz sit­zen kann mit den Sitz­nach­barn, die sie ger­ne neben sich hat. Es ist ja auch eine Fra­ge der Sym­pa­thie und auch der Ener­gie. Man will nicht jeden neben sich sit­zen haben und will auch nicht neben jedem sit­zen. Und wenn man den gan­zen Tag in einer Wei­ter­bil­dung ver­bringt, ist es schon wich­tig, eine gewis­se Ord­nung (in die­sem Fall Sitz­ord­nung) ein­zu­hal­ten. Sonst sucht jeden Tag jeder einen neu­en Platz. Das war für Anke ein abso­lu­tes No-Go. Und dies mach­te sie auch deutlich.

Stand up for your needs — für Dei­ne Bedürf­nis­se einstehen

Der Typ auf ihrem Platz schien sicht­lich dar­über amü­siert zu sein, wie Anke sich erei­fer­te und immer auf­ge­reg­ter wur­de. Auch die ande­ren Teilnehmer/innen mach­ten inzwi­schen ihre Bemer­kun­gen. Aber unse­re Anke stand hin­ter dem Stuhl, auf dem der Typ saß und sag­te zu ihm: “Ich blei­be so lan­ge hin­ter Dir ste­hen, bis Du aufstehst.”

chaos-485493_640Das impo­nier­te ihm wohl, denn er war es als Mana­ger nicht gewohnt, dass ihm jemand der­ar­tig Paro­li bot. Lan­ge Rede, kur­zer Sinn: Der Typ stand tat­säch­lich auf und räum­te Ankes Platz. 

Doch nicht nur das, plötz­lich gab es eine Hei­den­un­ru­he im Raum, weil die ande­ren Teil­neh­mer auch auf ihre ange­stamm­ten Plät­ze woll­ten, beson­ders die bei­den Kol­le­gen rechts und links von Anke, mit denen sie von Anfang an zusam­men­ge­ses­sen hatte.

Nach­dem dann jeder sei­nen neu­en bzw. alten Platz ein­ge­nom­men hat­te, konn­te der Unter­richt end­lich beginnen.

Für sei­ne Bedürf­nis­se ein­zu­ste­hen lohnt sich

Doch glau­be bit­te nicht, lie­ber Leser, dass Anke sich bei die­ser Akti­on wohl­ge­fühlt hät­te. Ganz im Gegen­teil. Sie fühl­te sich sehr allei­ne gelas­sen und raun­te sogar noch ihre bei­den Sitz­nach­barn an, war­um sie ihr ihre Plät­ze nicht frei­ge­hal­ten hat­ten. Die gan­ze Akti­on war sehr unschön und war ihr auch sicht­lich pein­lich. Man sprach noch zwei Tage lang dar­über. Anke ent­schul­dig­te sich bei den Teil­neh­mern für die Umstän­de, mach­te aber unmiß­ver­ständ­lich klar, wor­um es ihr ging und war­um ihr dies so wich­tig war. 

Das Ende vom Lied war: Am nächs­ten Tag gaben die ande­ren Teil­neh­mer zu, daß Anke genau rich­tig gehan­delt hat­te. Sie hat­ten sich zwar fürch­ter­lich geär­gert, aber nicht über Ankes Ver­hal­ten, son­dern mehr dar­über, daß sie selbst nicht den Mumm gehabt hat­ten, für ihre Bedürf­nis­se ein­zu­ste­hen. Vie­le Teil­neh­mer bestä­tig­ten, daß sie auch ger­ne auf ihrem alten Platz gesäs­sen hät­ten, aber als die Neu­en die­se besetzt hat­ten, hät­ten sie sich eben gefügt.

Man könn­te jetzt den­ken, dass Anke wohl etwas eng­stir­nig, klein­ka­riert oder gar rück­sichts­los sei. Aber weit gefehlt. Sie ist eine Frau mit einem herr­li­chen Humor, die in schwie­ri­gen Kon­flikt­si­tua­tio­nen total sou­ve­rän reagie­ren kann. Und wenn es um Bedürf­nis­se geht, die ihr abso­lut wich­tig sind, benennt und erklärt sie das glas­klar und steht dafür ein. 

Wer kann das schon von sich behaup­ten? Kannst Du für das, was Dir wich­tig ist, ein­ste­hen und es durch­set­zen? Nicht mit Gewalt, son­dern mit Überzeugungskraft.

Mut kos­tet Kraft

stone-538794_640Vie­le neh­men sich heut­zu­ta­ge rück­sicht­is­los, was sie haben wol­len, ohne dar­über nach­zu­den­ken, was das für Kon­se­quen­zen haben könn­te und ob sie ande­re damit vor den Kopf sto­ßen, so wie die neu­en Teil­neh­mer in Ankes Kurs. 

Da war es gut und rich­tig, dass Anke deut­lich gemacht hat­te, daß das so nicht geht. 

Aller­dings kos­te­te sie die­se Akti­on ganz schön viel Kraft. Es war ihr kei­nes­wegs einer­lei, dazu­ste­hen und ihre Posi­ti­on zu ver­tei­di­gen, wäh­rend alle sie anstarr­ten und die gan­ze Auf­merk­sam­keit auf ihr lag. Aber es muß­te sein, und im End­ef­fekt bekam sie von den ande­ren die Bestä­ti­gung dafür. 

Der Typ, mit dem sie sich um ihren Platz stritt, ist Anke ein guter Freund gewor­den. Die bei­den ver­ste­hen sich super und kom­men bes­tens mit­ein­an­der aus.

Was ler­nen wir daraus?

cloud-705732_640Wenn Du Dei­ne Bedürf­nis­se und Moti­ve klar und nach­voll­zieh­bar zum Aus­druck bringst, gibst Du ande­ren die Mög­lich­keit, Dich bes­ser zu ver­ste­hen und sich ent­spre­chend zu ver­hal­ten. Men­schen brau­chen Ori­en­tie­rung und kla­re Ansa­gen. Damit fah­ren sie am bes­ten. Lei­der kön­nen nur weni­ge sol­che kla­ren Ansa­gen machen, ohne ande­ren damit Scha­den zuzufügen. 

Und es braucht Mut, sich gegen die ver­sam­mel­te Mann­schaft zu stel­len und sich zu behaup­ten. Doch bei Anke hat es zum Erfolg geführt, und für die ande­ren war es auch nicht zum Nachteil. 

“Die Gewohn­heit des Den­kens sagt nichts über des­sen Rich­tig­keit aus.”

- Thor­wald Dethlefsen -

Schi­zo­phre­nie oder PTBS?

Es kommt lei­der immer wie­der vor, dass die Dia­gno­se “Schi­zo­phre­nie” bzw. eine so genann­te schi­zo­phre­ni­for­me Stö­rung gestellt wird, obwohl es sich um post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­sym­pto­me han­delt. Das ist des­we­gen so fatal, weil Men­schen mit der Dia­gno­se Schi­zo­phre­nie einen Stem­pel auf­ge­drückt bekom­men, den sie nicht wie­der los­wer­den. Sie wer­den als Psy­cho­pa­then ver­schrien, als Irre oder der­glei­chen. Die Fol­gen kön­nen ver­hee­rend für das wei­te­re Leben sein.

Wie unter­schei­de ich eine Schi­zo­phre­nie von einer PTBS (post­trau­ma­ti­sche Belastungsstörung)?

Wenn ein Mensch vor Dir steht, der ängst­lich ist, unru­hig her­um­zap­pelt, bei jeder Bewe­gung, die Du machst, erschreckt und sich bedroht fühlt oder aggres­siv wird, wenn Du ihm einen Schritt zu nahe kommst… oder wenn er in sich gekehrt ist, kaum Kon­takt zur Außen­welt auf­nimmt, sei­ne Affek­te so flach sind, dass Du kaum eine Regung wahr­neh­men kannst… wenn er von irrea­len Gefüh­len und Emp­fin­dun­gen spricht, wie z. B. “ich füh­le mich wie unter Strom” oder wenn er sagt, dass er sei­ne Glied­ma­ßen nicht spürt… wenn er sei­ne Glied­ma­ßen nicht bewe­gen kann… wenn er Dir mit­teilt, er habe das Gefühl, sei­ne Haut wür­de bren­nen oder wenn er Dir auf Dei­ne Fra­ge eine ganz ande­re Ant­wort gibt als das, was gefragt war… wenn er Stim­men im Kopf hat, die immer wie­der auf ihn ein­re­den, ihn ver­höh­nen oder aus­la­chen… wenn er beschreibt, dass er nicht mehr Herr sei­ner Gedan­ken und sei­ner Gefüh­le ist… wür­dest Du die­sen Men­schen als schi­zo­phren bezeichnen?

Auf den ers­ten Blick viel­leicht ja. Die Sym­pto­ma­tik könn­te dar­auf hin­deu­ten, dass es sich nach schul­me­di­zi­ni­scher Leh­re um eine schi­zo­phre­ni­for­me Erkran­kung han­delt. Es könn­te sich aber auch genau­so gut um post­trau­ma­ti­sche Stress-Sym­pto­me han­deln. Das wird lei­der all­zu oft ver­kannt. Vie­le Behand­ler schau­en nur auf die Sym­pto­me und ver­su­chen sie sogleich ein­zu­ord­nen. Zusam­men­ge­zählt ergibt sich dann die­ses oder jenes “Stö­rungs­bild”.

Ursa­chen suchen — Zusam­men­hän­ge erkennen

Dabei ist es von gro­ßer Bedeu­tung, nicht nur auf die Sym­pto­me zu schau­en, die augen­schein­lich sind, son­dern auch nach einem mög­li­chen Aus­lö­ser in der Lebens­ge­schich­te des Betrof­fe­nen zu suchen, nach der Ursa­che für die Sym­pto­ma­tik. Dies ist bei post­trau­ma­ti­schem Stress genau­so wich­tig wie bei ande­ren psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen. Gera­de trau­ma­ti­scher Stress kann Sym­pto­me nach sich zie­hen, die nach der Schul­mei­nung als psy­cho­tisch ein­zu­ord­nen sind. Psy­cho­tisch heißt, wenn Betrof­fe­ne bei­spiels­wei­se von wahn­haf­ten Ver­fol­gungs- oder Beein­träch­ti­gungs­ge­dan­ken geplagt wer­den oder von kör­per­li­chen Miss­emp­fin­dun­gen, wie Taub­heits­ge­füh­len oder dem Gefühl, kör­per­lich berührt wor­den zu sein. Die­se Sym­pto­me, die als psy­cho­tisch gel­ten, kön­nen auch bei schwe­ren trau­ma­ti­schen Erleb­nis­sen vor­kom­men, z. B. nach einer Ver­ge­wal­ti­gung, nach kör­per­li­cher Fol­ter oder immer wie­der keh­ren­den kör­per­li­chen und psy­chi­schen Gewalt­er­fah­run­gen, wie z. B. ritua­li­sier­te Gewalt.

Es muss auch dar­an gedacht wer­den, dass Men­schen mit zahl­rei­chen oder immer wie­der­keh­ren­den Trau­ma­ta mit der Zeit tat­säch­lich ‘wahn­sin­nig’ wer­den kön­nen. Dies gilt nicht nur für Opfer, son­dern auch für Täter. Wer ande­ren Men­schen stän­dig und immer wie­der­keh­rend Gewalt zufügt, kann dabei in einen regel­rech­ten Blut­rausch gera­ten und total irre wer­den. Oft wird Fol­ter­knech­ten oder Ter­ro­ris­ten selbst schlimms­te (sexua­li­sier­te) Gewalt ange­tan, damit sie auf Befehl funktionieren.

Wenn sie dann ihrer­seits ande­ren Men­schen Gewalt zufü­gen, befin­den sie sich meist in einem dis­so­zia­ti­ven Zustand, d. h. sie haben im Anschluss an die Tat kei­ne Erin­ne­rung mehr dar­an, was sie getan haben und gehen ihrer gewohn­ten Arbeit nach. Ter­ro­ris­ten wer­den ent­spre­chend aus­ge­bil­det. Die Befehls­ha­ber wis­sen genau, wie sie Men­schen in eine Dis­so­zia­ti­on füh­ren kön­nen und wie­der hin­aus. Wenn z. B. Selbst­mord­at­ten­tä­ter mit einem Gür­tel um den Bauch in eine Men­schen­men­ge geschickt wer­den, wur­den sie vor­her meist sexu­ell gefol­tert und befin­den sich in einem dis­so­zia­ti­ven Zustand (Dis­so­zia­ti­on ist ein Über­le­bens­me­cha­nis­mus, d. h. das Gehirn kop­pelt die schlimms­ten Erfah­run­gen vom All­tags­be­wusst­sein ab, weil das Grau­en sonst uner­träg­lich wäre). In die­sem Zustand kön­nen sie die Tat aus­füh­ren, ohne über mög­li­che Fol­gen oder gar den eige­nen Tod nachzudenken.

Für Opfer von z. B. ritua­li­sier­ter sexu­el­ler Gewalt gilt das­sel­be ent­spre­chend. Sie wer­den von den Tätern Schritt für Schritt in die Dis­so­zia­ti­on geführt, in die­sem Zustand miss­braucht und danach Schritt für Schritt wie­der aus der Dis­so­zia­ti­on her­aus­ge­führt in den nor­ma­len All­tag. Die Opfer ver­brin­gen den Rest des Tages ganz nor­mal, und wenn man sie fragt, wie ihr Tag war, sagen sie: Gut, alles in Ord­nung. Und sie emp­fin­den es auch als in Ord­nung, weil sie an den Miss­brauch sowie die unmit­tel­ba­re Zeit davor und danach kei­ne Erin­ne­rung haben.

Es ist so lan­ge alles in Ord­nung, bis so genann­te Trig­ger (= Aus­lö­ser), wie z. B. bestimm­te Gerü­che, For­men, Far­ben, Gestal­ten, Klän­ge etc. dafür sor­gen, dass der Betrof­fe­ne plötz­lich aus hei­te­rem Him­mel anfängt zu schrei­en, eine Panik­at­ta­cke bekommt oder in Apa­thie ver­fällt und ‘wir­res’ Zeug redet. Für den Betrof­fe­nen ist es so, als erleb­te er das Schreck­li­che jetzt in die­sem Moment, obwohl es schon eine Zeit­lang zurück­liegt und es dabei in Wirk­lich­keit um eine Erin­ne­rung han­delt, die lan­ge ver­drängt im Unter­be­wusst­sein schlum­mer­te und jetzt hochpoppt.

Die­se Men­schen sind nicht schi­zo­phren. Schi­zo­phren oder psy­cho­pa­tisch sind die Draht­zie­her dahin­ter, meist geschul­te Leu­te, die genau wis­sen, wie das mensch­li­che Gehirn und die Psy­che funk­tio­nie­ren. Sie sind die wahr­haft Kran­ken und gehö­ren aus dem Ver­kehr gezogen.

Wer­den post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­sym­pto­me nicht recht­zei­tig und nicht rich­tig behan­delt, kön­nen sie chro­ni­fi­zie­ren und extre­me Aus­ma­ße anneh­men, die dann in der Tat schi­zo­phre­nie-ähn­lich anmu­ten können.

Bei der Dia­gno­se­stel­lung — spe­zi­ell bei der Unter­schei­dung Schi­zo­phre­nie oder PTBS — gibt es so vie­le Fak­to­ren zu berück­sich­ti­gen, wes­halb die Fra­ge nach der Kau­sa­li­tät von immenser Bedeu­tung im Umgang mit den Betrof­fe­nen ist.

Aber die Fra­ge nach der Ursa­che inter­es­siert unser Gesund­heits­sys­tem oder bes­ser gesagt unser Krank­heits­er­hal­tungs­sys­tem nicht. Eine Refe­rats­lei­te­rin im Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um hat mir ein­mal per­sön­lich gesagt, dass nach den Ursa­chen nicht geschaut wer­de, es wür­den immer nur die Sym­pto­me behan­delt. Etwas ande­res sei in unse­rem Gesund­heits­sys­tem nicht vor­ge­se­hen. So, jetzt weißt Du’s.

Leit­sym­pto­me der Schizophrenie

Es gibt unter­schied­li­che Arten von Schi­zo­phre­nie mit unter­schied­li­chen Sym­ptom­bil­dern. Leit­sym­pto­me sind:

For­ma­le Denk­stö­run­gen (zer­fah­re­nes, sprung­haf­ter Gedan­ken­gang ohne logi­schen Zusam­men­hang, Spra­che bruch­stück­haft bis Wort­sa­lat, Sprach­ver­ar­mung, plötz­li­ches Abrei­ßen des zunächst flüs­si­gen Gedankens)

Inhalt­li­che Denk­stö­run­gen (Wahn, z. B. Ver­fol­gungs­wahn, Ver­gif­tungs­wahn, hypo­chon­dri­scher Wahn etc., wahn­haf­te Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen einer rea­len Wahrnehmung)

Ich-Stö­run­gen (Fremd­be­ein­flus­sungs­er­le­ben = Den­ken und Han­deln erschei­nen als von außen gelenkt; Gedan­ken­ent­zug, Gedan­ken­ein­ge­bung, Deper­so­na­li­sa­ti­on = der Kör­per und das Ich bil­den kei­ne Ein­heit mehr, die Gren­zen zwi­schen Ich und Umwelt sind durch­läs­sig; Derea­li­sa­ti­on = Emp­fin­den von räum­li­cher Ver­än­de­rung, Ent­frem­dung der Umwelt, Emp­fin­den des Unwirk­li­chen, Gespenstischen)

Wahr­neh­mungs­stö­run­gen (akus­ti­sche, opti­sche oder tak­ti­le Hal­lu­zi­na­tio­nen, Leib­hal­lu­zi­na­tio­nen = abnor­me Kör­per­emp­fin­dun­gen, wie z. B. das Gefühl des Schrump­fens oder das Gefühl, von elek­tri­schem Strom durch­strömt zu werden)

Affekt­stö­run­gen (emo­tio­na­le Ver­ar­mung und Iso­la­ti­on, man­geln­der emo­tio­na­ler Kon­takt, lee­re Hei­ter­keit oder Albern­heit, inad­äqua­te Affek­te = Gefühls­aus­druck und Erleb­nis­in­halt pas­sen nicht zusam­men, unpas­sen­de Mimik)

Kata­to­ne Stö­run­gen (star­ke moto­ri­sche Unru­he mit z. T. ste­reo­ty­pen Bewe­gungs­ab­läu­fen, Erre­gungs­zu­stän­de , Schrei­en, Grim­mas­sie­ren, Stö­run­gen der Psy­cho­mo­to­rik, bizar­re Hal­tun­gen, Hal­tungs­ste­reo­ty­pien etc.)

Sui­zi­da­li­tät und Aggres­si­vi­tät (Sui­zid­ge­fahr durch befeh­len­de Stim­men und Angst­zu­stän­de oder Ver­fol­gungs­wahn; Fremd­ge­fähr­dung durch z. B. Angriff auf ver­meint­li­chen Verfolger)

Die drei häu­figs­ten Vari­an­ten der Schizophrenie

Bei der para­no­id-hal­lu­zi­na­to­ri­schen Schi­zo­phre­nie ste­hen Wahn­erleb­nis­se und Hal­lu­zi­na­tio­nen im Vor­der­grund. Es ist das häu­figs­te Erschei­nungs­bild schi­zo­phre­ner Stö­run­gen. Die Sym­pto­ma­tik beginnt meist ab dem 40. Lebensjahr.

Die kata­to­ne Schi­zo­phre­nie ist geprägt von Stö­run­gen des Antriebs sowie der Will­kür­be­we­gun­gen. Dabei kommt es zu Schwan­kun­gen zwi­schen kata­to­nem Stu­por (Erstar­rung) und kata­to­ner Erre­gung. Beim Stu­por ist der Betrof­fe­ne bei kla­rem Bewusst­sein und nimmt die Vor­gän­ge in sei­ner Umge­bung mit beson­de­rer Emp­find­lich­keit wahr. Er ist jedoch auf­grund sei­ner Bewe­gungs­un­fä­hig­keit nicht in der Lage, dar­an teil­zu­neh­men. Wenn­gleich Angst, Wahn und Hal­lu­zi­na­tio­nen nicht im Vor­der­grund ste­hen, so sind sie für den Betrof­fe­nen doch beson­ders quälend.

Bei der hebe­phre­nen Schi­zo­phre­nie han­delt es sich um eine Form, die beson­ders jun­ge Men­schen meist vor dem 30. Lebens­jahr betrifft. Affekt­stö­run­gen, for­ma­le Denk­stö­run­gen (unge­ord­net, zer­fah­ren, weit­schwei­fig), Stö­run­gen des Sozi­al­ver­hal­tens und Manie­ris­men (= bizar­re, ver­zerr­te oder ver­schnör­kel­te Bewe­gungs­ab­läu­fe, die in die­ser Situa­ti­on unsin­nig erschei­nen), bestimm­ten das Erscheinungsbild.

Behand­lung von Schizophrenie

Die Behand­lung bei Men­schen mit aku­ter Schi­zo­phre­nie erfolgt in der Regel sta­tio­när und mit Psy­cho­phar­ma­ka (Anti­psy­cho­ti­ka, Anti­de­pres­si­va, Beru­hi­gungs­mit­tel etc.). Eine Behand­lung wird ggf. auch gegen den Wil­len des Betrof­fe­nen mit­tels einer behörd­li­chen Unter­brin­gung durch­ge­führt. Neben der Phar­ma­ko­the­ra­pie ist auch eine psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung sinn­voll, z. B. Sozio­the­ra­pie zur För­de­rung der Eigen­ak­ti­vi­tät, För­de­rung der Fähig­keit zur Ent­wick­lung von Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien, lebens­prak­ti­sche Maß­nah­men im Bereich Arbeit, Frei­zeit und Woh­nung; Ver­hal­tens­the­ra­pie zur Ver­bes­se­rung der sozia­len Kom­pe­tenz; Arbeits- und Beschäf­ti­gungs­the­ra­pie und wei­te­re Reha-Maßnahmen.

Behand­lung von PTBS

Eine Post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­rung braucht ggf. auch Medi­ka­men­te, aber nicht zwangs­läu­fig. Anti­de­pres­si­va, angst­lö­sen­de und beru­hi­gen­de Medi­ka­men­te kön­nen zum Ein­satz kom­men, hin und wie­der auch Anti­psy­cho­ti­ka. Dies muss indi­vi­du­ell abge­stimmt und ent­schie­den wer­den. Es gibt vie­le Betrof­fe­ne, die pri­ma ohne Medi­ka­men­te aus­kom­men oder allen­falls ein homöo­pa­ti­sches Mit­tel neh­men. Auch eine sta­tio­nä­re Behand­lung ist nicht unbe­dingt erfor­der­lich. Die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung von post­trau­ma­ti­schem Stress soll­te nicht in ers­ter Linie aus einer Ver­hal­tens­the­ra­pie bestehen.  Lei­der wird dies aber in vie­len Fäl­len so gemacht, weil es sich über die Kran­ken­kas­sen abrech­nen lässt. Für die Betrof­fe­nen ist eine Ver­hal­tens­the­ra­pie bei PTBS mit­un­ter fatal. Sie brau­chen eine spe­zi­ell auf ihre Bedüf­nis­se aus­ge­rich­te­te Trau­ma­the­ra­pie. Vie­le The­ra­peu­ten ver­fü­gen aber gar nicht über die ent­spre­chen­de Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on. Es genügt auch nicht, ein Wochen­end­se­mi­nar in EMDR zu bele­gen und zu glau­ben, man kön­ne Trau­ma­the­ra­pie machen. Lei­der kommt dies immer wie­der vor. Die War­te­zeit auf einen ange­mes­se­nen The­ra­pie­platz beträgt vie­le Mona­te, bis zu einem Jahr und länger.

Dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­se bei Schizophrenie

Schul­me­di­zi­ni­sche Dia­gno­sen kön­nen ein Fluch sein, aber für man­che auch ein Segen. Men­schen, die ihre Dia­gno­se ken­nen, kön­nen sich dadurch sehr erleich­tert füh­len. Sie haben dann das Gefühl, etwas Greif­ba­res in der Hand zu haben, end­lich Gewiss­heit zu haben, was mit ihnen los ist. Für ande­re wie­der­um bedeu­tet eine Dia­gno­se etwas End­gül­ti­ges, oft auch Stig­ma­ti­sie­ren­des. Oft kom­men Angst und das Gefühl von Hilf­lo­sig­keit hin­zu. Das kann zu einer gro­ßen Belas­tung wer­den. Im GK3 für Psych­ia­trie, der Bibel für alle ange­hen­den Psych­ia­ter oder Psy­cho­the­ra­peu­ten, sind fol­gen­de Dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­sen aufgeführt:

  1. Schi­zo­phre­nie­ty­pi­sche Sym­pto­me über mind. 1 Monat
  2. orga­ni­sche Psy­cho­sen (z. B. Delir)
  3. psy­cho­ti­sche Sym­pto­me bei Suchterkrankungen
  4. Aku­te, schi­zo­phre­nie­for­me psy­cho­ti­sche Stö­run­gen (kur­ze reak­ti­ve Stö­rung, weni­ger als 1 Monat)
  5. Per­sön­lich­keits­stö­run­gen (para­no­ide, schi­zo­ty­pe und schizoide)
  6. Aku­te bzw. anhal­ten­de wahn­haf­te Störung

Wo blei­ben hier die Sym­pto­me einer post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­re­ak­ti­on, wie z. B. dis­so­zia­ti­ve Reak­tio­nen, wie Stu­por, Krampf­an­fäl­le, Deper­so­na­li­sa­ti­on, Derea­li­sa­ti­on und der­glei­chen. Auch die gehö­ren in die Dif­fe­ren­ti­al­dia­gno­se bei Schi­zo­phre­nie. Denn die Sym­pto­me sind oft sehr ähn­lich und müs­sen vor der end­gül­ti­gen Dia­gno­se­stel­lung unbe­dingt abge­klärt und abge­grenzt wer­den. Man könn­te die Sym­pto­me der PTBS auch im Punkt 1 “Schi­zo­phre­nie­ty­pi­sche Sym­pto­me über mind. 1 Monat” unter­brin­gen. Aber gera­de die­ser Punkt ist ja ein Kri­te­ri­um, das für die Dia­gno­se Schi­zo­phre­nie spricht. Viel­leicht kann mir jemand erklä­ren, war­um der Punkt 1 im GK3 dif­fe­ren­ti­al­dia­gnos­tisch auf­ge­führt ist.

Schi­zo­phre­nie oder PTBS?

Ich weiß, dass die dif­fe­ren­ti­al­dia­gnos­ti­sche Abgren­zung nicht ein­fach ist, gera­de bei Schi­zo­phre­nie. Sogar erfah­re­ne Ärz­te und The­ra­peu­ten tun sich damit schwer. Ich ken­ne Fäl­le, in denen eine Schi­zo­phre­nie dia­gnos­ti­ziert wur­de, und im Nach­hin­ein stell­te sich her­aus, dass es sich in Wirk­lich­keit um post­trau­ma­ti­sche Stress-Reak­tio­nen gehan­delt hatte.

Ich hat­te vor ein paar Jah­ren (ich war gera­de mit mei­ner Aus­bil­dung fer­tig) mit einer betrof­fe­nen Frau ein lan­ges Tele­fon­ge­spräch. Sie erzähl­te mir, dass bei ihr eine Schi­zo­phre­nie dia­gnos­ti­ziert wor­den war, sie aber der Mei­nung sei, dass es sich bei ihr um post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­sym­pto­me han­del­te. Sie erzähl­te mir, was ihr alles pas­siert war.

Ich hat­te bei ihren Schil­de­run­gen zunächst auch den Ein­druck gewon­nen, dass an der Dia­gno­se Schi­zo­phre­nie etwas dran sein könn­te. So berich­te­te sie bei­spiels­wei­se von “Wel­len”, die immer über sie kom­men wür­den. Auf mein Nach­fra­gen konn­te sie nicht wei­ter spre­chen. Sie stam­mel­te, ihre Gedan­ken ris­sen ab und sie konn­te den Faden nicht wie­der auf­grei­fen. Aller­dings hat­te ich die Frau nur am Tele­fon und nicht per­sön­lich vor mir sit­zen, so dass ich ohne­hin kei­ne Ver­mu­tung hät­te äußern kön­nen, um was es sich wirk­lich han­delt.  Abge­se­hen davon bleibt die Dia­gno­se­stel­lung “Schi­zo­phre­nie” allein Psych­ia­tern vorbehalten.

Lan­ge Rede — kur­zer Sinn: Fakt war, dass die Frau ein­fach zu vie­le schreck­li­che Din­ge erlebt hat­te und nicht in der Lage war, sie chro­no­lo­gisch zu schil­dern. Es stell­te sich wei­ter­hin her­aus, dass die­se “Wel­len” kei­nes­wegs abnor­me wahn­haf­te Emp­fin­dun­gen waren. Die Frau konn­te ledig­lich ihre Emp­fin­dun­gen und Ein­drü­cke nicht mit den pas­sen­den Wor­ten beschrei­ben, weil sie durch die trau­ma­ti­schen Erleb­nis­se noch so beein­träch­tigt war. Die Sym­pto­me waren in der Zwi­schen­zeit chro­ni­fi­ziert, da sie nicht bzw. unsach­ge­mäß behan­delt wur­den. Mit einer Schi­zo­phre­nie hat­te ihre Sym­pto­ma­tik so viel zu tun, wie der Papst mit dem Kamasutra.

Acht­sam­keit bei der Diagnosestellung

Ich unter­stel­le den meis­ten Medi­zi­nern, Psych­ia­tern und Psy­cho­the­ra­peu­ten eine för­der­li­che Ein­stel­lung zu ihrer Arbeit und ihren Patienten.

Lei­der wer­den immer wie­der Fehl­dia­gno­sen, feh­ler­haf­te oder fal­sche Gut­ach­ten erstellt und Fehl­be­hand­lun­gen durch­ge­führt. Es wird wohl die unter­schied­lichs­ten Grün­de dafür geben, je nach­dem, wel­chen Interessen(gruppen) hier gedient wer­den soll.

Des­halb möch­te ich Sie, ver­ehr­te Fach­kräf­te und ange­hen­de Fach­kräf­te im Bereich Medi­zin, Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie, herz­lich bit­ten, mit Men­schen, die sich ver­trau­ens­voll in Ihre Hän­de bege­ben, beson­ders acht­sam und behut­sam umzu­ge­hen. Wenn Sie den Men­schen wohl­ge­son­nen sind, schau­en und hören Sie ein­mal mehr hin, bevor Sie eine end­gül­ti­ge Dia­gno­se stel­len oder ein Gut­ach­ten schrei­ben. Fra­gen Sie nach Hin­ter­grün­den und suchen Sie nach Zusam­men­hän­gen, auch wenn unser aktu­el­les Gesund­heits­sys­tem das nicht vor­sieht. Es kann nicht sein, dass wir gezwun­gen wer­den sol­len, die Kau­sa­li­tät von Erkran­kun­gen sowie die Wech­sel­wir­kung zwi­schen Kör­per und Psy­che zu igno­rie­ren, nur weil es ein paar weni­gen so gefällt.

Erin­nern Sie sich dar­an, war­um Sie Arzt oder The­ra­peut gewor­den sind.

Man könn­te noch so viel zu die­sem The­ma sagen, aber an die­ser Stel­le soll es genug sein. Mehr dazu in mei­nen nächs­ten Blog-Artikeln.


Lite­ra­tur:

Poehl­ke, T. (2009): GK3 Psych­ia­trie. Ori­gi­nal-Prü­fungs­fra­gen mit Kom­men­tar. – 17. Auf­la­ge, Thie­me Verlag

Ech­te Freunde

“Ech­te Frün­de ston zesamme,
ston zesam­me su wie eine Jott un Pott.
Ech­te Frün­de ston zesamme,
eß och dih Jlöck op Jöck un läuf dir fott.
Frün­de, Frün­de, Frün­de en dr Nut,
jon´er hun­dert, hun­dert op e Lut…” (Über­set­zung am Ende des Arti­kels)

Ja, ja, ich weiß: Kar­ne­val ist vor­bei. Der Ascher­mitt­woch hat die när­ri­sche Zeit been­det und die Fas­ten­zeit ein­ge­läu­tet. Trotz­dem möch­te ich heu­te die­ses Köl­sche Lied  der Höh­ner zitie­ren, das nicht nur zur Kar­ne­vals­zeit hoch­ak­tu­ell ist, son­dern jeden Tag im Jahr. Denn in der Not kann man gute Freun­de immer gebrau­chen, gell. Lei­der gibt es so weni­ge davon, ich mei­ne, die ech­ten! Manch­mal son­nen sich ande­re ein­fach nur in unse­rem Licht oder hef­ten sich an uns wie die Schmeiß­flie­gen, und wenn’s dann mal brenz­lig wird, schwir­ren sie davon, wie sel­bi­ge. Ech­te Freun­de sind mit Gold nicht aufzuwiegen…

Was macht für Dich eine ech­te Freund­schaft aus?

Tust Du Dich schwer mit dem Begriff Freund­schaft? War­um nennt man den einen Freund und der ande­re, mit dem man viel mehr und öfter zu tun hat, ist ’nur’ ein Bekannter? 

Wie vie­le Men­schen gibt es, die Du Freun­de nennst? Nein ich mei­ne nicht Dei­ne Face­book-Freun­de und nicht Dei­ne Kum­pel, auch nicht die guten Bekann­ten oder die alten Bekann­ten. Eine The­ken­be­kannt­schaft ist kein Freund. Obwohl natür­lich aus einer Bekannt­schaft eine Freund­schaft wer­den kann.

Wie genau defi­nierst Du Freund­schaft? Wann darf sich jemand Dein Freund oder Dei­ne Freun­din nennen?

Mein Lebens­ge­fähr­te hat einen Freund, mit dem er seit der 3. Klas­se befreun­det ist. Die bei­den haben ihre Kind­heit und Jugend mit­ein­an­der ver­bracht, haben (Liebes-)Kummer und Freu­de geteilt, sind zusam­men mit einer alten Rost­lau­be nach Paris gefah­ren, haben gehei­ra­tet, Trau­zeu­gen und Paten­schaf­ten über­nom­men und was man halt so macht als Freun­de. Heu­te sind bei­de über 60 und  immer noch befreun­det. Die gemein­sa­men Unter­neh­mun­gen sind weni­ger gewor­den, man sieht sich nicht mehr so oft wie frü­her, aber es wird min­des­tens zwei­mal im Monat mit­ein­an­der tele­fo­niert. Wenn wir zusam­men sind, wer­den die alten Geschich­ten von frü­her erzählt, und wir schmei­ßen uns jedes­mal weg vor Lachen. Ein­mal hat mein Lebens­part­ner sogar für sei­ne Freun­de, die in Not waren, sei­nen Job gekün­digt, weil der Chef ihm kei­nen Urlaub geben woll­te, um zu ihnen zu fah­ren und ihnen zu helfen.

Ich habe eine Freun­din, die ich nur sehr unre­gel­mä­ßig sehe und spre­che. Da ich in Ber­lin woh­ne und sie am Boden­see, tele­fo­nie­ren oder sky­pen wir meis­tens mit­ein­an­der. Ich nen­ne sie Freun­din, weil ich mit ihr mei­ne tiefs­ten Gedan­ken tei­le und sie die ihren mit mir. Sie ist mei­ne Freun­din, weil sie mir kei­nen Schmu um die Backe streicht, son­dern mir die Wahr­heit knall­hart ins Gesicht sagt (lie­be­voll, aber unver­blümt). Wir hau­en uns unse­re Wahr­hei­ten um die Ohren. Wir bau­en uns gegen­sei­tig auf und wach­sen anein­an­der und mit­ein­an­der. Manch­mal spre­chen wir uns vie­le Mona­te (zuletzt sogar über ein Jahr) nicht. Und den­noch ist es so, als hät­ten wir uns ges­tern erst gese­hen. Wir haben eine tie­fe Her­zens­ver­bin­dung, ich wür­de sogar sagen, Seelenverbindung.

Für mich hat eine Freund­schaft nichts damit zu tun, wie oft man sich sieht, spricht oder wie oft man mit­ein­an­der aus­geht. Freund­schaft heißt für mich, da zu sein. Ich weiß, dass mei­ne Freun­din vom Boden­see da ist. Und ich bin auch da, nicht nur für sie , auch für ande­re Men­schen, mit denen ich befreun­det bin und die ich lan­ge nicht gese­hen habe. Da sein bedeu­tet nicht, an einem bestimm­ten Ort zu sein. Ver­stehst Du, was ich meine? 

“Wenn ein Schick­sals­schlag dich trifft,
musst du einen Freund haben,
dem du trau­en und auf den du bau­en kannst.”

(Mr. Hobbs in “Der klei­ne Lord”)

Hast Du eine Freun­din oder einen Freund, die Du nachts um drei anru­fen kannst, wenn es sein muss? Gibt es Men­schen, die Dich nachts um drei anru­fen können?

Jeman­den zu haben, bei dem man sich aus­wei­nen und bei dem man sich Erdrü­cken­des von der See­le reden kann, hat etwas unglaub­lich Ent­las­ten­des und Befrei­en­des. Das offe­ne Ohr eines Freun­des bei einem Glas Bier bewirkt manch­mal mehr als ein Gespräch bei einem The­ra­peu­ten. Es muss auch nicht immer gleich eine Lösung her, zuhö­ren reicht oft schon. 

Der Begriff “Freund” oder “Freun­din” wird teil­wei­se sehr lax ver­wen­det. Und obwohl ich nicht jeden mei­nen Freund nen­nen wür­de, ist es bei mir den­noch so, dass sich Begrif­fe wie “Freun­de oder Freund­schaft” irgend­wie auf­zu­lö­sen schei­nen. Sie haben für mich nicht mehr diessel­be Bedeu­tung wie frü­her. Ich mer­ke, dass, je mehr ich in mir zuhau­se bin, ich gar kei­ne Freun­de mehr habe. Das klingt selt­sam und wider­sprüch­lich, nicht wahr? Und doch fühlt es sich total rich­tig an. Denn das Gefühl, dass ich in mir habe, geht über Freund­schaft weit hin­aus. Es ist ein Gefühl von bedin­gungs­lo­ser Annah­me, von Lie­be zu allem was ist. Es gelingt mir nicht immer, die­ses Gefühl über meh­re­re Stun­den oder gar einen gan­zen Tag zu hal­ten. Aber ich rufe es mir immer wie­der in Erin­ne­rung und übe und übe und übe… Smily-rot

Hier eine klei­ne Übung für Dich. Beant­wor­te Dir selbst ein­mal fol­gen­de Fragen:

Wen liebst Du?
Wer darf Dich lieben?
Wofür bist Du dankbar?
Wem ver­traust Du?
Kannst Du Dich selbst lieben?


Wenn Du nicht aus dem Rhein­land kommst oder des Köl­schen Dia­lek­tes nicht mäch­tig bist, hier eine Über­set­zung und Erklä­rung des Refrains von “Ech­te Fründe”:

Ech­te Freun­de hal­ten zusammen,
hal­ten zusam­men wie ein Gott und Pott (urk­öl­sches Fami­li­en­cre­do: Wir beten zu einem Gott und essen aus einem Topf; Abk. ‘Jott un Pott’)
Ech­te Freun­de hal­ten zusammen,

ist auch dein Glück unter­wegs und läuft dir fort.
Freun­de, Freun­de, Freun­de in der Not,
gehen hun­dert, hun­dert auf ein Lot…
(Lot = alte Gewichts­ein­heit, ca. 14 — 18 g. Bedeu­tung: Die Freund­schaft von 100 “Freun­den” wiegt gera­de mal so viel wie 1 Lot, d. h. es blei­ben Dir in der Not nicht vie­le Freun­de übrig. Wenn Du Glück hast, gera­de mal einer, und das ist dann eben ein ech­ter Freund.)

Zeit für Dich: Dein schö­ner Tag in 7 Schritten

Nichts pla­nen wir so akri­bisch, wie unse­ren Urlaub. Meist wis­sen wir schon, wohin wir rei­sen wol­len, ob es ein Strand- oder ein Aktiv­ur­laub wer­den soll, ob wir in die Som­mer­fri­sche fah­ren oder lie­ber einen Win­ter­ur­laub machen. Wir wäl­zen Pro­spek­te oder schau­en im Inter­net nach güns­ti­gen Rei­se­an­ge­bo­ten. Wir haben auch eine genaue Vor­stel­lung davon, was wir im Urlaub erle­ben möch­ten. Dem­entspre­chend pla­nen wir unser Aus­flugs- und Erleb­nis­pro­gramm. Natür­lich müs­sen dafür die rich­ti­gen Kla­mot­ten ein­ge­packt und ggf. noch ein­ge­kauft wer­den. Der Gedan­ke an den Urlaub zau­bert uns ein Lächeln ins Gesicht, und wir erle­di­gen die Vor­be­rei­tun­gen mühe­los und mit einer kind­li­chen Freu­de. Wie Du die­se Freu­de auch in Dei­nem All­tag erle­ben kannst, ver­ra­te ich Dir in die­sem Artikel.

Mach Dir einen schö­nen Tag

Du arbei­test  viel, hast Stress und freust Dich auf Dei­nen wohl­ver­dien­ten Jah­res­ur­laub. End­lich mal wie­der ein paar Wochen am Stück aus­span­nen. Viel­leicht kannst Du Dir aber auch kei­nen Urlaub leis­ten und bist frus­triert, weil Dein All­tag nur aus Arbeit und Über­le­bens­kampf besteht. Dann ist es für Dich viel­leicht umso schwie­ri­ger, zu ent­span­nen oder gar auszuspannen.

Ja, es ist ist schwie­rig, aber nicht unmög­lich. Und des­halb ist es wich­tig, Dei­nen Tag zu pla­nen, so wie Du einen Urlaub pla­nen würdest.

Was brauchst Du dazu?

Nun, zunächst ein­mal brauchst Du Dei­ne Erlaub­nis. Ja, denn ohne die geht’s nicht. Wenn Du Dir selbst nicht gestat­test, einen schö­nen Tag zu erle­ben, dann wird es auch nichts. Schnell wirst Du 1000 Aus­re­den parat haben, war­um Du “kei­ne Zeit” hast, einen schö­nen Tag zu erle­ben. Die Kin­der, der Haus­halt, die kran­ke Groß­mutter, das knap­pe Bud­get usw.

Dabei muss Dein schö­ner Tag nicht viel kos­ten, ja er kann sogar ganz ohne finan­zi­el­len Auf­wand gestal­tet wer­den. Es kommt halt dar­auf an, wie Du die­sen Tag erle­ben möchtest.

Zeit für Dich: Dein schö­ner Tag in 7 Schritten

Um Dei­nen Tag zu pla­nen stel­le Dir fol­gen­de Fragen:

1.  Vor­stel­lung

  • Wie soll Dein Tag beginnen?
  • Viel­leicht mit einer Tas­se Kaf­fee oder Tee?
  • Danach eine Dusche?
  • Ein aus­gie­bi­ges Frühstück…?

2. Wor­auf hast Du Lust?

  • Was willst Du mal wie­der machen?
  • Was hast Du schon lan­ge nicht mehr gemacht?
  • Was lässt sich an einem Tag gut bewerkstelligen?
  • Brauchst Du Action oder Ruhe?

3. Wo soll es hingehen?

  • Bleibst Du zuhau­se oder in Dei­nem Wohnort?
  • Oder fährst Du raus (über die Stadt­gren­ze, aufs Land etc.)?
  • Wie kommst Du dahin und wie­der zurück?

4. Wen nimmst Du mit?

  • Reist Du alleine?
  • Oder in Begleitung?

5. Was kos­tet der Spaß?

  • Was darf Dein schö­ner Tag maxi­mal kos­ten (Fahrt­kos­ten, Ein­tritt, Ver­pfle­gung etc.)?
  • Wie kannst Du Dir das Geld dafür beschaf­fen (mög­lichst ohne Schul­den zu machen)?
  • Lässt sich Dein schö­ner Tag auch ohne zusätz­li­che Kos­ten gestalten?

6. Was musst Du im Vor­feld orga­ni­sie­ren, um Dei­nen Tag durch­füh­ren zu können?

  • Baby­sit­ter organisieren
  • Haus­tie­re ver­sor­gen oder woan­ders unterbringen
  • Pfle­ge eines Ange­hö­ri­gen delegieren
  • Urlaub bean­tra­gen etc.

7. Ter­min festlegen

Mach einen fes­ten Ter­min und orga­ni­sie­re alles auf die­sen Ter­min hin. Sonst wirst Du es wahr­schein­lich nie tun.

Die­ser Tag gehört nur Dir, er ist nur für Dich. Du hast ihn Dir ver­dient, ein­fach so, weil Du da bist, nicht weil Du vor­her eine Leis­tung voll­bracht hast. Das ist näm­lich einer der größ­ten Denk­feh­ler, die wir fast alle machen. Wir den­ken, wenn wir nichts geleis­tet haben, dür­fen wir auch nicht “belohnt” wer­den. Dein schö­ner Tag hat aber nichts mit Beloh­nung zu tun, son­dern mit Lie­be und Wert­schät­zung Dir selbst gegen­über. Und wenn es Dir gut geht, geht es Dei­nen Lie­ben auch gut. Es ist ja nicht so, als wür­dest Du nur an Dich den­ken, nicht wahr? Du ver­sorgst Dei­ne Fami­lie, bist für Dei­ne Freun­de da, die Kol­le­gen brau­chen Dich usw. Men­schen, die nur an sich den­ken, haben die­se Gewis­sens­bis­se nicht, die machen ein­fach, was ihnen gefällt, ohne Rück­sicht auf Ver­lus­te. Aber das bist ja nicht Du.

Erlau­be Dir, etwas für Dich zu tun, pla­ne Dei­nen schö­nen Tag und dann genie­ße ihn in vol­len Zügen. Gedan­ken an Reue oder Gewis­sens­bis­se lass bei­sei­te. Die ver­mie­sen Dir nur die Stim­mung und machen Dei­nen schö­nen Tag in Null­kom­ma­nix zunich­te. Und das wäre äußerst scha­de, denn damit hät­test Du nichts gewon­nen, außer noch mehr Frust. Und das willst Du ja nicht und Dei­ne Lie­ben sicher auch nicht.

Wenn Du Dir kei­nen gan­zen Tag geneh­mi­gen willst oder kannst, dann wenigs­tens ein paar schö­ne Stunden.

Ideen für einen schö­nen Tag (oder ein paar schö­ne Stunden)

  • Mal wie­der ein Kon­zert besuchen
  • Für Freun­de kochen
  • Plä­ne für die Zukunft machen
  • Im Mond­schein schwimmen
  • Den Sonnenaufgang/Sonnenuntergang feiern
  • Eine Wan­de­rung mit Ruck­sack über Stock und Stein
  • Alle gel­ben Blu­men auf einer Wie­se zählen
  • Mal wie­der einen Schnee­mann bauen
  • Mit der bes­ten Freun­din / dem bes­ten Freund Klin­gel­männ­chen spielen
  • Men­schen besu­chen, die Du lan­ge nicht gese­hen hast
  • Bar­fuß über eine nas­se Wie­se laufen
  • Auf einer Park­bank sit­zen und die Natur bewundern
  • Einer Bie­ne bei der Arbeit zusehen…
Wann wirst Du Dir erlau­ben, Zeit für Dich zu haben?

In die­sem Sin­ne wün­sche ich Dir viel Freu­de bei der Vor­be­rei­tung Dei­nes Tages.

Angst frisst die See­le auf: War­um Bewusst­seins­ar­beit so wich­tig ist

Angst ist eine star­ke nega­ti­ve Kraft. Angst lähmt. Angst wirkt zer­stö­re­risch.  Aus Ängs­ten ent­wi­ckeln sich Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xe, Depres­sio­nen, Panik und Pho­bien. Angst bringt die meis­ten Men­schen dazu, fal­sche Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Aus Angst tref­fen Men­schen oft gar kei­ne Ent­schei­dung. Das führt dazu, daß die meis­ten im Leben nicht rich­tig wei­ter­kom­men, resi­gnie­ren, zuerst ihre Träu­me und schließ­lich sich selbst auf­ge­ben.

Angst frisst die See­le auf

In mei­nem Blog-Bei­trag “Wenn Dich mal wie­der die Angst packt” habe ich bereits über die Ent­ste­hung von Ängs­ten geschrie­ben und wie sie sich auf unser Leben aus­wir­ken. Angst ist für die Macht­ha­ber die­ser Welt der wich­tigs­te Kon­troll­me­cha­nis­mus, um Men­schen, Gemein­den, ja gan­ze Völ­ker in Unwis­sen­heit und Skla­ve­rei zu halten.

Wenn Du denkst, daß ich über­trei­be, dann schau Dir die Welt­ge­schich­te ein­mal an (nein, ich mei­ne nicht die her­kömm­li­chen Geschichts­bü­cher, dar­in wirst Du die Wahr­heit nicht fin­den). Du mußt schon hin­ter die Kulis­sen schau­en, jen­seits des Main­streams, und Dir Dei­ne eige­ne Mei­nung bilden.

“Die Herr­schen­den haben uns intel­li­gent genug gemacht, damit wir uns selbst ver­skla­ven, jedoch nicht intel­li­gent genug, das auch zu erkennen.”
- Dani­el Prinz -

Um zu erken­nen, was hier läuft, wie und war­um wir in Angst und Knecht­schaft gehal­ten wer­den, ist es wich­tig, ja so gar unab­ding­bar, daß wir über unse­ren Tel­ler­rand hin­aus­schau­en und unser Bewußt­sein erwei­tern. Das bedeu­tet unter ande­rem, daß wir die Din­ge hin­ter­fra­gen, die uns täg­lich gesche­hen. War­um müs­sen wir zum Bei­spiel für alles bezah­len? Wo wir doch angeb­lich als freie Men­schen gebo­ren wer­den und uns Lebens­mit­tel und Waren kos­ten­los zur Ver­fü­gung ste­hen müß­ten? Hast Du Dich das jemals gefragt? Wer pro­fi­tiert davon, daß Du und ich für alles, ja wirk­lich für alles bezah­len müs­sen, wäh­rend die Macht­eli­te nie­man­dem Ein­blick in ihre Finan­zen gewäh­ren muß, wie zum Bei­spiel der Vatikan? 

Nun, um das zu ergrün­den, müß­te ich einen sehr gro­ßen Sprung machen, der eini­ge tau­send Jah­re zurück­geht, als näm­lich die ers­ten Geld­ver­lei­her die Sze­ne­rie betra­ten und der Zins und Zin­ses­zins erfun­den wur­de. Zurück in eine Zeit, in der Herr­scher auf ihren Raub- und Erobe­rungs­zü­gen gan­ze Land­stri­che ver­wüs­te­ten und aber­tau­sen­de von Men­schen den Tod fan­den. Und zurück in die Zeit, in der die klas­si­sche Skla­ve­rei abge­schafft und statt­des­sen die Lohn­ar­beit ein­ge­führt wur­de = moder­ne Sklaverei.

Aber ich will das hier gar nicht aus­schmü­cken. Dazu kannst Du Dich selbst bele­sen, wenn es Dich denn wirk­lich inter­es­siert. Das Inter­net ist voll von Infor­ma­tio­nen diesbezgülich.

Men­schen haben vor vie­lem Angst, z. B. vor Job­ver­lust und damit ein­her­ge­hen­den finan­zi­el­len Ein­bu­ßen, Angst vor Gesichts­ver­lust, Angst, nicht aner­kannt zu wer­den, nichts wert zu sein uvm.

Du mußt Dein Bewußt­sein erwei­tern, wenn Du (wie­der) in Dei­ne Kraft kom­men willst.

War­um ist dies so wichtig?

Das nach­fol­gen­de Schau­ta­fel zeigt die ver­schie­de­nen Bewußt­seins­ebe­nen von David R. Haw­kins, einem ame­ri­ka­ni­schen Arzt, Bewuß­seins­for­scher und spi­ri­tu­el­len Lehrer.

Haw­kins’ Haupt­an­lie­gen war die För­de­rung der Spi­ri­tua­li­tät im Men­schen. Nach sei­ner Erfah­rung ist spi­ri­tu­el­les Wachs­tum das grund­le­gends­te und tief­grei­fends­te Mit­tel zur Lin­de­rung von Leid in die­ser Welt.

In über 30-jäh­ri­ger For­schungs­ar­beit schlüs­sel­te Haw­kins die mensch­li­chen Bewußt­seins­ebe­nen mit­tels kine­sio­lo­gi­scher Tests in einer “Ska­la des Bewußt­seins” auf. Er beschrieb die­se Ebe­nen in einer Mess­wert­ska­la zwi­schen 0 und 1.000, mit denen man die ver­schie­de­nen Bewußt­seins­ebe­nen über kine­sio­lo­gi­sche Mus­kel­tests mes­sen kann. Die Ebe­ne 0 stellt dabei den phy­si­schen Tod dar und die tiefs­te Ebe­ne, auf die ein Mensch sin­ken kann. Der Wert 700–1.000 bezeich­net den Zustand der Erleuchtung.

Das klingt im ers­ten Moment viel­leicht etwas kom­pli­ziert, ist es aber nicht, wie Du gleich sehen wirst.

Die Ebe­nen des Bewußt­seins nach David R. Hawkins:

BewußtseinsebenenDu siehst, dass der unte­re Teil von Ebe­ne 0 bis 175 die nega­ti­ven Eigen­schaf­ten abbil­det, der obe­re die posi­ti­ven, bis hin zur höchs­ten Bewußt­seins­ebe­ne, die irdisch erreich­bar ist. Der grü­ne mitt­le­re Teil bil­det die Schwel­le nach oben und unten.

Wenn wir stän­dig unten gehal­ten wer­den und in Angst, Sor­ge oder gar Schuld und Scham leben müs­sen, haben wir auf Dau­er das Gefühl der Hoff­nungs­lo­sig­keit und der Ohn­macht (= erlern­te Hilf­lo­sig­keit). Wir ver­lie­ren damit unser Gefühl für unse­re Selbst­wirk­sam­keit, ja wir haben gar kein Bewuß­sein mehr dar­über, daß wir über­haupt eine Selbst­wirk­sam­keit haben. Wir ver­lie­ren uns dabei selbst. 

Vie­le Men­schen glau­ben in die­sem Jam­mer­tal der Hoff­nungs­lo­sig­keit, daß Gott ein stra­fen­der Gott ist, der über sie rich­tet und sie nicht liebt. Sie ver­ges­sen dabei völ­lig, daß sie selbst gött­li­che Wesen und mit Schöp­fer­kräf­ten aus­ge­stat­tet sind. Die Schöp­fer­kräf­te sind ihnen im Lau­fe ihres Über-Lebens­kamp­fes abhan­den gekommen. 

Selbst­wirk­sam­keit — was ist das?

Selbst­wirk­sam­keit meint die Ein­stel­lung zu der Wirk­sam­keit unse­res eige­nen Han­delns, also das Ver­trau­en in unse­re eige­nen Fähig­kei­ten und in unser Leis­tungs­ver­mö­gen. Men­schen mit einer nied­ri­gen Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung sind der Mei­nung, daß sie mit ihren Fähig­kei­ten und Hand­lun­gen nicht viel bewir­ken kön­nen. Sie glau­ben, daß ihr Leben vom Schick­sal bestimmt ist, von Leh­rern, Chefs, Poli­ti­kern oder sonst irgend­wel­chen äuße­ren Umständen.

Men­schen mit hoher Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung glau­ben bzw. wis­sen, daß sie mit ihrem Han­deln etwas bewir­ken und auch schwie­ri­ge Situa­tio­nen und grö­ße­re Stra­pa­zen gut meis­tern kön­nen. Sie ver­fü­gen über einen gesun­den Opti­mis­mus, eine posi­ti­ve geis­ti­ge Hal­tung in Bezug auf ihre Fähig­kei­ten und ihre Selbstbestimmungsmöglichkeiten.

Wir wirkt sich Dei­ne Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung auf Dein Leben aus?

Dei­ne Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung beein­flußt Dei­ne Gefüh­le und Dein Ver­hal­ten. Erfolg oder Miß­er­folg wer­den durch Dei­ne Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung stark beeinflußt.

Wenn Du davon über­zeugt bist, Ein­fluß auf Dein Leben zu haben, auf Dei­ne Gesund­heit und alles, was Dir im Leben geschieht, dann reagierst Du weni­ger ängst­lich. Du bist guter Din­ge und vol­ler Zuver­sicht, daß Du etwas bewir­ken und errei­chen kannst. Du traust Dir mehr zu, hast mehr Wider­stands­kraft und ein grö­ße­res Durchhaltevermögen. 

Men­schen mit weni­ger Opti­mis­mus und einer nied­ri­gen Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung geben schnell auf, wenn es Pro­ble­me gibt oder sie eine Nie­der­la­ge ein­ste­cken müs­sen. Die­se Men­schen wagen sich oft an nichts Neu­es her­an, weil sie Angst haben und sich nichts zutrau­en. Und weil sie nicht an ihre eige­nen Fähig­kei­ten glau­ben, füh­len sie sich hilf­los, rut­schen in eine Depres­si­on oder ent­wi­ckeln ein Suchtverhalten.

Wie Du Dei­ne Selbst­wirk­sam­keit stär­ken kannst

Zunächst ist es wich­tig zu wis­sen, daß unse­re Selbst­wirk­sam­keit erlernt ist. Sie zeigt sich in Äuße­run­gen, wie

  • Ich weiß, was ich kann
  • Ich habe das frü­her schon­mal geschafft, dann schaf­fe ich das jetzt auch
  • Ich ver­traue mei­nen Fähig­kei­ten etc.

Du kannst Dei­ne Selbst­wirk­sam­keit dadurch stärken,

  • daß Du die Erfah­rung machst, schwie­ri­ge Situa­tio­nen zu bewältigen
  • daß Du Du Men­schen als Vor­bild nimmst, die schon da sind, wo Du noch hinwillst
  • daß Du Dich mit Men­schen umgibst, die an Dich glauben
  • daß Du lernst, Dei­ne Gefüh­le zu bein­flus­sen (Angst ist nur ein Gefühl!)
  • daß Du Dir eine posi­ti­ve Lebens­ein­stel­lung aneignest

Vie­le Men­schen konn­ten ihre Selbst­wirk­sam­keit nie ent­wi­ckeln, weil sie seit ihrer Geburt in Angst und Schre­cken leben. Ich den­ke da an Babys, die in Kin­der­por­no­r­in­ge hin­ein­ge­bo­ren wer­den oder an Men­schen, die schon früh sexu­ell miß­braucht wur­den. Und ich den­ke an Men­schen, die auf irgend eine Art und Wei­se trau­ma­ti­siert wur­den und die Erfah­rung machen muß­ten, nichts bewir­ken zu kön­nen und der Situa­ti­on hilf­los aus­ge­lie­fert waren.

In sol­chen Fäl­len ist es nicht mit ein paar Affir­ma­tio­nen getan, son­dern es bedarf einer indi­vi­du­el­len, auf den jewei­li­gen Men­schen zuge­schnit­te­ne Therapie. 

Mir ist nur wich­tig, Dir zu sagen, daß Du — egal, was Du erlebt hast — Dei­ne Selbst­wirk­sam­keit auf­bau­en und stär­ken kannst. Näh­ren­de Bezie­hun­gen, gute Freun­de, eine lie­ben­de Fami­lie sind da sehr hilf­reich. Hol Dir im Zwei­fels­fall pro­fes­sio­nel­le Hilfe.

Übung:

Erin­ne­re Dich an eine schwie­ri­ge Situa­ti­on in Dei­nem Leben, die Du bewäl­tigt hast. Es muß nichts “Welt­be­we­gen­des” gewe­sen sein, es darf ruhig auch etwas “Klei­ne­res” sein. Wich­tig ist, daß Du Dir bewußt machst, daß Du Dei­ne Her­aus­for­de­rung gut gemeis­tert hast.

  • Wie hast Du das gemacht?
  • Wel­che Fähig­kei­ten hast Du dafür gebraucht und eingesetzt?
  • Wel­che Unter­stüt­zung von außen hat­test Du?
  • Wie hast Du Dich gefühlt, nach­dem die Schwie­rig­keit übewun­den war (was hast Du gemacht, mit wem hast Du gesprochen)?

Mach Dir das bewußt und ver­wei­le eine Zeit­lang in die­sem guten Gefühl! Wenn Du vor einer ähn­li­chen Her­aus­for­de­rung stehst, brauchst Du dich nur dar­an zu erin­nern, daß Du das schon ein­mal gut hin­be­kom­men hast.


Bild­quel­len:

Bei­trags­bild: Engels­lei­ter (Wiki­pe­dia, gemeinfrei)

Kar­te des Bewußt­seins: © Syl­via Geiss