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Magnesit — Stein der Entgiftung
Gerade beim Heilfasten, das im Frühjahr immer wieder gerne gemacht wird, ist der Magnesit eine wertvolle Unterstützung. Er hilft, Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden, wirkt blutreinigend, regt den Stoffwechsel an und hilft beim Abnehmen. Aber auch, wenn Du keine Heilfastenkur machen möchtest, solltest Du immer einen Magnesiten bei Dir haben. Du wirst seine Kräfte bald nicht mehr missen wollen. …ganzen Artikel lesen
10 Weisheiten von Goethe, die Dein Leben leichter und schöner machen
Johann Wolfgang von Goethe (1749 — 1832) war ein deutscher Dichter, Naturwissenschaftler und Staatsmann. Er kannte sich in vielen Wissensgebieten aus. Seine Werke gehören zu den Höhepunkten der Weltliteratur. Goehtes Leben war geprägt von einem unstillbaren Wissensdurst und leidenschaftlichen Verliebtheiten. Er hatte einen Sinn für die schönen Künste und war ein Lebemann! Hier stelle ich Dir 10 Weisheiten von Goethe vor, die Dein Leben leichter und schöner machen, wenn Du sie beherzigst: …<em>weiterlesen</em>
Türkis — Schutzstein für die Aura
Wenn Du eine Aussprache, ein Konfliktgespräch, Bewerbungsgespräch oder einen Krankenhausbesuch vor Dir hast, solltest Du Deine eigene Lebensenergie mit dem Türkis schützen. …ganzen Artikel lesen
Mach es Dir in Dir selbst gemütlich
“… mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst Du die Sorgen und den Alltag weg…” — singt Balu der Bär im Dschungelbuch. Wir singen ein Prosit der Gemütlichkeit, wenn wir eine schöne Zeit mit netten Menschen verleben. Gemütlichkeit ist doch was Herrliches, oder? Aber was ist denn eigentlich Gemütlichkeit? Und was bedeutet es, in sich selbst zuhause zu sein, in sich zu ruhen? Könntest Du das auf Anhieb sagen, wenn Dich jemand fragt? …ganzen Artikel lesen
Bist Du gut verwurzelt?
Wer hoch hinaus will, muß gut verwurzelt sein, heißt ein Sprichwort. Da ist was Wahres dran. Doch leider sind Millionen und Abermillionen von Menschen bereits vor vielen Generationen aus ihrer Heimat vertrieben und ihrer Wurzeln beraubt worden. Sich neu zu verwurzeln ist oft nicht leicht und dauert manchmal das ganze Leben — manchmal gelingt es nie. Auch die nachfolgenden Generationen leiden oft bis heute unter der Vertreibung und den Fluchterfahrungen unserer Ahnen. Für viele Menschen ist es immens wichtig, zu wissen, wo sie herkommen und wohin sie gehören. Ich möchte Dich dazu anregen, Dich auf die Suche nach Deinen eigenen Wurzeln zu machen. …ganzen Artikel lesen
Neue Serie: Die Kraft der Edelsteine
Schon Hildegard von Bingen (1087 – 1179) wußte um die Kraft der Edelsteine. Sie setzte sie als Heilmittel ein. Für Hildegard waren Edelsteine von Gott gegebene Schätze, die die Schöpfungsenergie in sich tragen und heilende Schwingungen aussenden. Diese Heilschwingungen werden auf denjenigen übertragen, der Edelsteine als Schmuck trägt, in der Hand hält, anschaut oder mit Edelsteinen energetisiertes Wasser trinkt. …ganzen Artikel lesen
Stand up for your needs — für Deine Bedürfnisse einstehen
Seine Bedürfnisse zu kennen ist das eine, sie zu äußern das andere. Aber für die Befriedigung seiner Bedürfnisse einzustehen und sie durchzusetzen, ist nochmal ein Zacken schärfer.
Kennst Du Deine Bedürfnisse?
Damit meine ich nicht das Verlangen nach etwas, was Dir kurzfristig Befriedigung verschafft und danach immer und immer wieder erzeugt werden muß, um die Leere in Dir zu füllen.
Ich meine echte Bedürfnisse, wie z. B. das Bedürfnis nach Ruhe, das Bedürfnis nach Ordnung oder das Bedürfnis nach Sicherheit.
Ich treffe mich einmal im Monat mit ein paar Berufskolleginnen. Wir sind alle etwa im gleichen Alter und jede von uns hat mit kleineren und größeren Hürden im Leben zu kämpfen. Bei unseren Treffen sprechen wir über unsere beruflichen und privaten Erfolge und Mißerfolge und beratschlagen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können.
Meist kristallisiert sich im Laufe des Abends ein bestimmtes Thema heraus, über das sich dann angeregt ausgetauscht wird. Ich nehme aus unseren Gesprächen oft interessante Impulse und neue Sichtweisen mit, die ich dann die Tat umsetze. Na ja, zumindest versuche ich es. Gestern ergab sich das Thema “Für seine Bedürfnisse einstehen”.
Das Bedürfnis nach Ordnung und Orientierung
Anke erzählte uns dabei die Geschichte von einer Weiterbildung, die sie vor einigen Jahren machte. Diese Weiterbildung gliederte sich in verschiedene Module. Und in jedem neuen Modul kamen neue Teilnehmer hinzu.
Die “alten” Teilnehmer hatten bereits ihre festen Sitzplätze mit den dazugehörigen Sitznachbarn. Und jedes Mal, wenn ein neues Modul begann, setzten die Neuen sich einfach auf den Platz, der ihnen gerade gefiel, und die ganze Sitzordnung geriet durcheinander.
Anke kam an diesem Tag ein paar Minuten zu spät zum Unterricht, und wie der Teufel es will, saß auf ihrem Stammplatz ein Mann. Er hatte eine Managerposition inne und war es gewohnt, Anweisungen zu geben. Anke schaute sich kurz im Raum um und bemerkte, daß die Sitzordnung völlig durcheinander war. Jeder, auch die alten Teilnehmer, saß auf einem anderen Platz als beim letzten Ausbildungsmodul.
Du sitzt auf meinem Stuhl
Anke war nicht auf den Mund gefallen, ging zu dem Mann und sagte zu ihm: “Das ist mein Platz, Du sitzt auf meinem Stuhl.” Der Mann schaute sie amüsiert an und meinte nur, sie könne sich ja da vorne in die erste Reihe setzen, da sei ja noch was frei.
Anke bestand jedoch darauf, daß sie auf ihrem Platz sitzen konnte. Ihre beiden Sitznachbarn saßen auch nicht mehr dort, wo sie sonst gesessen hatten. Die anderen Teilnehmer/innen und die Dozentin waren sichtlich genervt von Ankes Beharrlichkeit und meinten, ihr Verhalten sei überzogen. Aber Anke war es nunmal wichtig, daß sie in einer Weiterbildung auf ihrem festen Platz sitzen kann mit den Sitznachbarn, die sie gerne neben sich hat. Es ist ja auch eine Frage der Sympathie und auch der Energie. Man will nicht jeden neben sich sitzen haben und will auch nicht neben jedem sitzen. Und wenn man den ganzen Tag in einer Weiterbildung verbringt, ist es schon wichtig, eine gewisse Ordnung (in diesem Fall Sitzordnung) einzuhalten. Sonst sucht jeden Tag jeder einen neuen Platz. Das war für Anke ein absolutes No-Go. Und dies machte sie auch deutlich.
Stand up for your needs — für Deine Bedürfnisse einstehen
Der Typ auf ihrem Platz schien sichtlich darüber amüsiert zu sein, wie Anke sich ereiferte und immer aufgeregter wurde. Auch die anderen Teilnehmer/innen machten inzwischen ihre Bemerkungen. Aber unsere Anke stand hinter dem Stuhl, auf dem der Typ saß und sagte zu ihm: “Ich bleibe so lange hinter Dir stehen, bis Du aufstehst.”
Das imponierte ihm wohl, denn er war es als Manager nicht gewohnt, dass ihm jemand derartig Paroli bot. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Typ stand tatsächlich auf und räumte Ankes Platz.
Doch nicht nur das, plötzlich gab es eine Heidenunruhe im Raum, weil die anderen Teilnehmer auch auf ihre angestammten Plätze wollten, besonders die beiden Kollegen rechts und links von Anke, mit denen sie von Anfang an zusammengesessen hatte.
Nachdem dann jeder seinen neuen bzw. alten Platz eingenommen hatte, konnte der Unterricht endlich beginnen.
Für seine Bedürfnisse einzustehen lohnt sich
Doch glaube bitte nicht, lieber Leser, dass Anke sich bei dieser Aktion wohlgefühlt hätte. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich sehr alleine gelassen und raunte sogar noch ihre beiden Sitznachbarn an, warum sie ihr ihre Plätze nicht freigehalten hatten. Die ganze Aktion war sehr unschön und war ihr auch sichtlich peinlich. Man sprach noch zwei Tage lang darüber. Anke entschuldigte sich bei den Teilnehmern für die Umstände, machte aber unmißverständlich klar, worum es ihr ging und warum ihr dies so wichtig war.
Das Ende vom Lied war: Am nächsten Tag gaben die anderen Teilnehmer zu, daß Anke genau richtig gehandelt hatte. Sie hatten sich zwar fürchterlich geärgert, aber nicht über Ankes Verhalten, sondern mehr darüber, daß sie selbst nicht den Mumm gehabt hatten, für ihre Bedürfnisse einzustehen. Viele Teilnehmer bestätigten, daß sie auch gerne auf ihrem alten Platz gesässen hätten, aber als die Neuen diese besetzt hatten, hätten sie sich eben gefügt.
Man könnte jetzt denken, dass Anke wohl etwas engstirnig, kleinkariert oder gar rücksichtslos sei. Aber weit gefehlt. Sie ist eine Frau mit einem herrlichen Humor, die in schwierigen Konfliktsituationen total souverän reagieren kann. Und wenn es um Bedürfnisse geht, die ihr absolut wichtig sind, benennt und erklärt sie das glasklar und steht dafür ein.
Wer kann das schon von sich behaupten? Kannst Du für das, was Dir wichtig ist, einstehen und es durchsetzen? Nicht mit Gewalt, sondern mit Überzeugungskraft.
Mut kostet Kraft
Viele nehmen sich heutzutage rücksichtislos, was sie haben wollen, ohne darüber nachzudenken, was das für Konsequenzen haben könnte und ob sie andere damit vor den Kopf stoßen, so wie die neuen Teilnehmer in Ankes Kurs.
Da war es gut und richtig, dass Anke deutlich gemacht hatte, daß das so nicht geht.
Allerdings kostete sie diese Aktion ganz schön viel Kraft. Es war ihr keineswegs einerlei, dazustehen und ihre Position zu verteidigen, während alle sie anstarrten und die ganze Aufmerksamkeit auf ihr lag. Aber es mußte sein, und im Endeffekt bekam sie von den anderen die Bestätigung dafür.
Der Typ, mit dem sie sich um ihren Platz stritt, ist Anke ein guter Freund geworden. Die beiden verstehen sich super und kommen bestens miteinander aus.
Was lernen wir daraus?
Wenn Du Deine Bedürfnisse und Motive klar und nachvollziehbar zum Ausdruck bringst, gibst Du anderen die Möglichkeit, Dich besser zu verstehen und sich entsprechend zu verhalten. Menschen brauchen Orientierung und klare Ansagen. Damit fahren sie am besten. Leider können nur wenige solche klaren Ansagen machen, ohne anderen damit Schaden zuzufügen.
Und es braucht Mut, sich gegen die versammelte Mannschaft zu stellen und sich zu behaupten. Doch bei Anke hat es zum Erfolg geführt, und für die anderen war es auch nicht zum Nachteil.
“Die Gewohnheit des Denkens sagt nichts über dessen Richtigkeit aus.”
- Thorwald Dethlefsen -
Schizophrenie oder PTBS?
Es kommt leider immer wieder vor, dass die Diagnose “Schizophrenie” bzw. eine so genannte schizophreniforme Störung gestellt wird, obwohl es sich um posttraumatische Belastungssymptome handelt. Das ist deswegen so fatal, weil Menschen mit der Diagnose Schizophrenie einen Stempel aufgedrückt bekommen, den sie nicht wieder loswerden. Sie werden als Psychopathen verschrien, als Irre oder dergleichen. Die Folgen können verheerend für das weitere Leben sein.
Wie unterscheide ich eine Schizophrenie von einer PTBS (posttraumatische Belastungsstörung)?
Wenn ein Mensch vor Dir steht, der ängstlich ist, unruhig herumzappelt, bei jeder Bewegung, die Du machst, erschreckt und sich bedroht fühlt oder aggressiv wird, wenn Du ihm einen Schritt zu nahe kommst… oder wenn er in sich gekehrt ist, kaum Kontakt zur Außenwelt aufnimmt, seine Affekte so flach sind, dass Du kaum eine Regung wahrnehmen kannst… wenn er von irrealen Gefühlen und Empfindungen spricht, wie z. B. “ich fühle mich wie unter Strom” oder wenn er sagt, dass er seine Gliedmaßen nicht spürt… wenn er seine Gliedmaßen nicht bewegen kann… wenn er Dir mitteilt, er habe das Gefühl, seine Haut würde brennen oder wenn er Dir auf Deine Frage eine ganz andere Antwort gibt als das, was gefragt war… wenn er Stimmen im Kopf hat, die immer wieder auf ihn einreden, ihn verhöhnen oder auslachen… wenn er beschreibt, dass er nicht mehr Herr seiner Gedanken und seiner Gefühle ist… würdest Du diesen Menschen als schizophren bezeichnen?
Auf den ersten Blick vielleicht ja. Die Symptomatik könnte darauf hindeuten, dass es sich nach schulmedizinischer Lehre um eine schizophreniforme Erkrankung handelt. Es könnte sich aber auch genauso gut um posttraumatische Stress-Symptome handeln. Das wird leider allzu oft verkannt. Viele Behandler schauen nur auf die Symptome und versuchen sie sogleich einzuordnen. Zusammengezählt ergibt sich dann dieses oder jenes “Störungsbild”.
Ursachen suchen — Zusammenhänge erkennen
Dabei ist es von großer Bedeutung, nicht nur auf die Symptome zu schauen, die augenscheinlich sind, sondern auch nach einem möglichen Auslöser in der Lebensgeschichte des Betroffenen zu suchen, nach der Ursache für die Symptomatik. Dies ist bei posttraumatischem Stress genauso wichtig wie bei anderen psychischen Beeinträchtigungen. Gerade traumatischer Stress kann Symptome nach sich ziehen, die nach der Schulmeinung als psychotisch einzuordnen sind. Psychotisch heißt, wenn Betroffene beispielsweise von wahnhaften Verfolgungs- oder Beeinträchtigungsgedanken geplagt werden oder von körperlichen Missempfindungen, wie Taubheitsgefühlen oder dem Gefühl, körperlich berührt worden zu sein. Diese Symptome, die als psychotisch gelten, können auch bei schweren traumatischen Erlebnissen vorkommen, z. B. nach einer Vergewaltigung, nach körperlicher Folter oder immer wieder kehrenden körperlichen und psychischen Gewalterfahrungen, wie z. B. ritualisierte Gewalt.
Es muss auch daran gedacht werden, dass Menschen mit zahlreichen oder immer wiederkehrenden Traumata mit der Zeit tatsächlich ‘wahnsinnig’ werden können. Dies gilt nicht nur für Opfer, sondern auch für Täter. Wer anderen Menschen ständig und immer wiederkehrend Gewalt zufügt, kann dabei in einen regelrechten Blutrausch geraten und total irre werden. Oft wird Folterknechten oder Terroristen selbst schlimmste (sexualisierte) Gewalt angetan, damit sie auf Befehl funktionieren.
Wenn sie dann ihrerseits anderen Menschen Gewalt zufügen, befinden sie sich meist in einem dissoziativen Zustand, d. h. sie haben im Anschluss an die Tat keine Erinnerung mehr daran, was sie getan haben und gehen ihrer gewohnten Arbeit nach. Terroristen werden entsprechend ausgebildet. Die Befehlshaber wissen genau, wie sie Menschen in eine Dissoziation führen können und wieder hinaus. Wenn z. B. Selbstmordattentäter mit einem Gürtel um den Bauch in eine Menschenmenge geschickt werden, wurden sie vorher meist sexuell gefoltert und befinden sich in einem dissoziativen Zustand (Dissoziation ist ein Überlebensmechanismus, d. h. das Gehirn koppelt die schlimmsten Erfahrungen vom Alltagsbewusstsein ab, weil das Grauen sonst unerträglich wäre). In diesem Zustand können sie die Tat ausführen, ohne über mögliche Folgen oder gar den eigenen Tod nachzudenken.
Für Opfer von z. B. ritualisierter sexueller Gewalt gilt dasselbe entsprechend. Sie werden von den Tätern Schritt für Schritt in die Dissoziation geführt, in diesem Zustand missbraucht und danach Schritt für Schritt wieder aus der Dissoziation herausgeführt in den normalen Alltag. Die Opfer verbringen den Rest des Tages ganz normal, und wenn man sie fragt, wie ihr Tag war, sagen sie: Gut, alles in Ordnung. Und sie empfinden es auch als in Ordnung, weil sie an den Missbrauch sowie die unmittelbare Zeit davor und danach keine Erinnerung haben.
Es ist so lange alles in Ordnung, bis so genannte Trigger (= Auslöser), wie z. B. bestimmte Gerüche, Formen, Farben, Gestalten, Klänge etc. dafür sorgen, dass der Betroffene plötzlich aus heiterem Himmel anfängt zu schreien, eine Panikattacke bekommt oder in Apathie verfällt und ‘wirres’ Zeug redet. Für den Betroffenen ist es so, als erlebte er das Schreckliche jetzt in diesem Moment, obwohl es schon eine Zeitlang zurückliegt und es dabei in Wirklichkeit um eine Erinnerung handelt, die lange verdrängt im Unterbewusstsein schlummerte und jetzt hochpoppt.
Diese Menschen sind nicht schizophren. Schizophren oder psychopatisch sind die Drahtzieher dahinter, meist geschulte Leute, die genau wissen, wie das menschliche Gehirn und die Psyche funktionieren. Sie sind die wahrhaft Kranken und gehören aus dem Verkehr gezogen.
Werden posttraumatische Belastungssymptome nicht rechtzeitig und nicht richtig behandelt, können sie chronifizieren und extreme Ausmaße annehmen, die dann in der Tat schizophrenie-ähnlich anmuten können.
Bei der Diagnosestellung — speziell bei der Unterscheidung Schizophrenie oder PTBS — gibt es so viele Faktoren zu berücksichtigen, weshalb die Frage nach der Kausalität von immenser Bedeutung im Umgang mit den Betroffenen ist.
Aber die Frage nach der Ursache interessiert unser Gesundheitssystem oder besser gesagt unser Krankheitserhaltungssystem nicht. Eine Referatsleiterin im Bundesgesundheitsministerium hat mir einmal persönlich gesagt, dass nach den Ursachen nicht geschaut werde, es würden immer nur die Symptome behandelt. Etwas anderes sei in unserem Gesundheitssystem nicht vorgesehen. So, jetzt weißt Du’s.
Leitsymptome der Schizophrenie
Es gibt unterschiedliche Arten von Schizophrenie mit unterschiedlichen Symptombildern. Leitsymptome sind:
Formale Denkstörungen (zerfahrenes, sprunghafter Gedankengang ohne logischen Zusammenhang, Sprache bruchstückhaft bis Wortsalat, Sprachverarmung, plötzliches Abreißen des zunächst flüssigen Gedankens)
Inhaltliche Denkstörungen (Wahn, z. B. Verfolgungswahn, Vergiftungswahn, hypochondrischer Wahn etc., wahnhafte Fehlinterpretationen einer realen Wahrnehmung)
Ich-Störungen (Fremdbeeinflussungserleben = Denken und Handeln erscheinen als von außen gelenkt; Gedankenentzug, Gedankeneingebung, Depersonalisation = der Körper und das Ich bilden keine Einheit mehr, die Grenzen zwischen Ich und Umwelt sind durchlässig; Derealisation = Empfinden von räumlicher Veränderung, Entfremdung der Umwelt, Empfinden des Unwirklichen, Gespenstischen)
Wahrnehmungsstörungen (akustische, optische oder taktile Halluzinationen, Leibhalluzinationen = abnorme Körperempfindungen, wie z. B. das Gefühl des Schrumpfens oder das Gefühl, von elektrischem Strom durchströmt zu werden)
Affektstörungen (emotionale Verarmung und Isolation, mangelnder emotionaler Kontakt, leere Heiterkeit oder Albernheit, inadäquate Affekte = Gefühlsausdruck und Erlebnisinhalt passen nicht zusammen, unpassende Mimik)
Katatone Störungen (starke motorische Unruhe mit z. T. stereotypen Bewegungsabläufen, Erregungszustände , Schreien, Grimmassieren, Störungen der Psychomotorik, bizarre Haltungen, Haltungsstereotypien etc.)
Suizidalität und Aggressivität (Suizidgefahr durch befehlende Stimmen und Angstzustände oder Verfolgungswahn; Fremdgefährdung durch z. B. Angriff auf vermeintlichen Verfolger)
Die drei häufigsten Varianten der Schizophrenie
Bei der paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie stehen Wahnerlebnisse und Halluzinationen im Vordergrund. Es ist das häufigste Erscheinungsbild schizophrener Störungen. Die Symptomatik beginnt meist ab dem 40. Lebensjahr.
Die katatone Schizophrenie ist geprägt von Störungen des Antriebs sowie der Willkürbewegungen. Dabei kommt es zu Schwankungen zwischen katatonem Stupor (Erstarrung) und katatoner Erregung. Beim Stupor ist der Betroffene bei klarem Bewusstsein und nimmt die Vorgänge in seiner Umgebung mit besonderer Empfindlichkeit wahr. Er ist jedoch aufgrund seiner Bewegungsunfähigkeit nicht in der Lage, daran teilzunehmen. Wenngleich Angst, Wahn und Halluzinationen nicht im Vordergrund stehen, so sind sie für den Betroffenen doch besonders quälend.
Bei der hebephrenen Schizophrenie handelt es sich um eine Form, die besonders junge Menschen meist vor dem 30. Lebensjahr betrifft. Affektstörungen, formale Denkstörungen (ungeordnet, zerfahren, weitschweifig), Störungen des Sozialverhaltens und Manierismen (= bizarre, verzerrte oder verschnörkelte Bewegungsabläufe, die in dieser Situation unsinnig erscheinen), bestimmten das Erscheinungsbild.
Behandlung von Schizophrenie
Die Behandlung bei Menschen mit akuter Schizophrenie erfolgt in der Regel stationär und mit Psychopharmaka (Antipsychotika, Antidepressiva, Beruhigungsmittel etc.). Eine Behandlung wird ggf. auch gegen den Willen des Betroffenen mittels einer behördlichen Unterbringung durchgeführt. Neben der Pharmakotherapie ist auch eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll, z. B. Soziotherapie zur Förderung der Eigenaktivität, Förderung der Fähigkeit zur Entwicklung von Bewältigungsstrategien, lebenspraktische Maßnahmen im Bereich Arbeit, Freizeit und Wohnung; Verhaltenstherapie zur Verbesserung der sozialen Kompetenz; Arbeits- und Beschäftigungstherapie und weitere Reha-Maßnahmen.
Behandlung von PTBS
Eine Posttraumatische Belastungsstörung braucht ggf. auch Medikamente, aber nicht zwangsläufig. Antidepressiva, angstlösende und beruhigende Medikamente können zum Einsatz kommen, hin und wieder auch Antipsychotika. Dies muss individuell abgestimmt und entschieden werden. Es gibt viele Betroffene, die prima ohne Medikamente auskommen oder allenfalls ein homöopatisches Mittel nehmen. Auch eine stationäre Behandlung ist nicht unbedingt erforderlich. Die psychotherapeutische Behandlung von posttraumatischem Stress sollte nicht in erster Linie aus einer Verhaltenstherapie bestehen. Leider wird dies aber in vielen Fällen so gemacht, weil es sich über die Krankenkassen abrechnen lässt. Für die Betroffenen ist eine Verhaltenstherapie bei PTBS mitunter fatal. Sie brauchen eine speziell auf ihre Bedüfnisse ausgerichtete Traumatherapie. Viele Therapeuten verfügen aber gar nicht über die entsprechende Zusatzqualifikation. Es genügt auch nicht, ein Wochenendseminar in EMDR zu belegen und zu glauben, man könne Traumatherapie machen. Leider kommt dies immer wieder vor. Die Wartezeit auf einen angemessenen Therapieplatz beträgt viele Monate, bis zu einem Jahr und länger.
Differentialdiagnose bei Schizophrenie
Schulmedizinische Diagnosen können ein Fluch sein, aber für manche auch ein Segen. Menschen, die ihre Diagnose kennen, können sich dadurch sehr erleichtert fühlen. Sie haben dann das Gefühl, etwas Greifbares in der Hand zu haben, endlich Gewissheit zu haben, was mit ihnen los ist. Für andere wiederum bedeutet eine Diagnose etwas Endgültiges, oft auch Stigmatisierendes. Oft kommen Angst und das Gefühl von Hilflosigkeit hinzu. Das kann zu einer großen Belastung werden. Im GK3 für Psychiatrie, der Bibel für alle angehenden Psychiater oder Psychotherapeuten, sind folgende Differentialdiagnosen aufgeführt:
- Schizophrenietypische Symptome über mind. 1 Monat
- organische Psychosen (z. B. Delir)
- psychotische Symptome bei Suchterkrankungen
- Akute, schizophrenieforme psychotische Störungen (kurze reaktive Störung, weniger als 1 Monat)
- Persönlichkeitsstörungen (paranoide, schizotype und schizoide)
- Akute bzw. anhaltende wahnhafte Störung
Wo bleiben hier die Symptome einer posttraumatischen Belastungsreaktion, wie z. B. dissoziative Reaktionen, wie Stupor, Krampfanfälle, Depersonalisation, Derealisation und dergleichen. Auch die gehören in die Differentialdiagnose bei Schizophrenie. Denn die Symptome sind oft sehr ähnlich und müssen vor der endgültigen Diagnosestellung unbedingt abgeklärt und abgegrenzt werden. Man könnte die Symptome der PTBS auch im Punkt 1 “Schizophrenietypische Symptome über mind. 1 Monat” unterbringen. Aber gerade dieser Punkt ist ja ein Kriterium, das für die Diagnose Schizophrenie spricht. Vielleicht kann mir jemand erklären, warum der Punkt 1 im GK3 differentialdiagnostisch aufgeführt ist.
Schizophrenie oder PTBS?
Ich weiß, dass die differentialdiagnostische Abgrenzung nicht einfach ist, gerade bei Schizophrenie. Sogar erfahrene Ärzte und Therapeuten tun sich damit schwer. Ich kenne Fälle, in denen eine Schizophrenie diagnostiziert wurde, und im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich in Wirklichkeit um posttraumatische Stress-Reaktionen gehandelt hatte.
Ich hatte vor ein paar Jahren (ich war gerade mit meiner Ausbildung fertig) mit einer betroffenen Frau ein langes Telefongespräch. Sie erzählte mir, dass bei ihr eine Schizophrenie diagnostiziert worden war, sie aber der Meinung sei, dass es sich bei ihr um posttraumatische Belastungssymptome handelte. Sie erzählte mir, was ihr alles passiert war.
Ich hatte bei ihren Schilderungen zunächst auch den Eindruck gewonnen, dass an der Diagnose Schizophrenie etwas dran sein könnte. So berichtete sie beispielsweise von “Wellen”, die immer über sie kommen würden. Auf mein Nachfragen konnte sie nicht weiter sprechen. Sie stammelte, ihre Gedanken rissen ab und sie konnte den Faden nicht wieder aufgreifen. Allerdings hatte ich die Frau nur am Telefon und nicht persönlich vor mir sitzen, so dass ich ohnehin keine Vermutung hätte äußern können, um was es sich wirklich handelt. Abgesehen davon bleibt die Diagnosestellung “Schizophrenie” allein Psychiatern vorbehalten.
Lange Rede — kurzer Sinn: Fakt war, dass die Frau einfach zu viele schreckliche Dinge erlebt hatte und nicht in der Lage war, sie chronologisch zu schildern. Es stellte sich weiterhin heraus, dass diese “Wellen” keineswegs abnorme wahnhafte Empfindungen waren. Die Frau konnte lediglich ihre Empfindungen und Eindrücke nicht mit den passenden Worten beschreiben, weil sie durch die traumatischen Erlebnisse noch so beeinträchtigt war. Die Symptome waren in der Zwischenzeit chronifiziert, da sie nicht bzw. unsachgemäß behandelt wurden. Mit einer Schizophrenie hatte ihre Symptomatik so viel zu tun, wie der Papst mit dem Kamasutra.
Achtsamkeit bei der Diagnosestellung
Ich unterstelle den meisten Medizinern, Psychiatern und Psychotherapeuten eine förderliche Einstellung zu ihrer Arbeit und ihren Patienten.
Leider werden immer wieder Fehldiagnosen, fehlerhafte oder falsche Gutachten erstellt und Fehlbehandlungen durchgeführt. Es wird wohl die unterschiedlichsten Gründe dafür geben, je nachdem, welchen Interessen(gruppen) hier gedient werden soll.
Deshalb möchte ich Sie, verehrte Fachkräfte und angehende Fachkräfte im Bereich Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, herzlich bitten, mit Menschen, die sich vertrauensvoll in Ihre Hände begeben, besonders achtsam und behutsam umzugehen. Wenn Sie den Menschen wohlgesonnen sind, schauen und hören Sie einmal mehr hin, bevor Sie eine endgültige Diagnose stellen oder ein Gutachten schreiben. Fragen Sie nach Hintergründen und suchen Sie nach Zusammenhängen, auch wenn unser aktuelles Gesundheitssystem das nicht vorsieht. Es kann nicht sein, dass wir gezwungen werden sollen, die Kausalität von Erkrankungen sowie die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche zu ignorieren, nur weil es ein paar wenigen so gefällt.
Erinnern Sie sich daran, warum Sie Arzt oder Therapeut geworden sind.
Man könnte noch so viel zu diesem Thema sagen, aber an dieser Stelle soll es genug sein. Mehr dazu in meinen nächsten Blog-Artikeln.
Literatur:
Poehlke, T. (2009): GK3 Psychiatrie. Original-Prüfungsfragen mit Kommentar. – 17. Auflage, Thieme Verlag
Echte Freunde
“Echte Fründe ston zesamme,
ston zesamme su wie eine Jott un Pott.
Echte Fründe ston zesamme,
eß och dih Jlöck op Jöck un läuf dir fott.
Fründe, Fründe, Fründe en dr Nut,
jon´er hundert, hundert op e Lut…” (Übersetzung am Ende des Artikels)
Ja, ja, ich weiß: Karneval ist vorbei. Der Aschermittwoch hat die närrische Zeit beendet und die Fastenzeit eingeläutet. Trotzdem möchte ich heute dieses Kölsche Lied der Höhner zitieren, das nicht nur zur Karnevalszeit hochaktuell ist, sondern jeden Tag im Jahr. Denn in der Not kann man gute Freunde immer gebrauchen, gell. Leider gibt es so wenige davon, ich meine, die echten! Manchmal sonnen sich andere einfach nur in unserem Licht oder heften sich an uns wie die Schmeißfliegen, und wenn’s dann mal brenzlig wird, schwirren sie davon, wie selbige. Echte Freunde sind mit Gold nicht aufzuwiegen…
Was macht für Dich eine echte Freundschaft aus?
Tust Du Dich schwer mit dem Begriff Freundschaft? Warum nennt man den einen Freund und der andere, mit dem man viel mehr und öfter zu tun hat, ist ’nur’ ein Bekannter?
Wie viele Menschen gibt es, die Du Freunde nennst? Nein ich meine nicht Deine Facebook-Freunde und nicht Deine Kumpel, auch nicht die guten Bekannten oder die alten Bekannten. Eine Thekenbekanntschaft ist kein Freund. Obwohl natürlich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft werden kann.
Wie genau definierst Du Freundschaft? Wann darf sich jemand Dein Freund oder Deine Freundin nennen?
Mein Lebensgefährte hat einen Freund, mit dem er seit der 3. Klasse befreundet ist. Die beiden haben ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht, haben (Liebes-)Kummer und Freude geteilt, sind zusammen mit einer alten Rostlaube nach Paris gefahren, haben geheiratet, Trauzeugen und Patenschaften übernommen und was man halt so macht als Freunde. Heute sind beide über 60 und immer noch befreundet. Die gemeinsamen Unternehmungen sind weniger geworden, man sieht sich nicht mehr so oft wie früher, aber es wird mindestens zweimal im Monat miteinander telefoniert. Wenn wir zusammen sind, werden die alten Geschichten von früher erzählt, und wir schmeißen uns jedesmal weg vor Lachen. Einmal hat mein Lebenspartner sogar für seine Freunde, die in Not waren, seinen Job gekündigt, weil der Chef ihm keinen Urlaub geben wollte, um zu ihnen zu fahren und ihnen zu helfen.
Ich habe eine Freundin, die ich nur sehr unregelmäßig sehe und spreche. Da ich in Berlin wohne und sie am Bodensee, telefonieren oder skypen wir meistens miteinander. Ich nenne sie Freundin, weil ich mit ihr meine tiefsten Gedanken teile und sie die ihren mit mir. Sie ist meine Freundin, weil sie mir keinen Schmu um die Backe streicht, sondern mir die Wahrheit knallhart ins Gesicht sagt (liebevoll, aber unverblümt). Wir hauen uns unsere Wahrheiten um die Ohren. Wir bauen uns gegenseitig auf und wachsen aneinander und miteinander. Manchmal sprechen wir uns viele Monate (zuletzt sogar über ein Jahr) nicht. Und dennoch ist es so, als hätten wir uns gestern erst gesehen. Wir haben eine tiefe Herzensverbindung, ich würde sogar sagen, Seelenverbindung.
Für mich hat eine Freundschaft nichts damit zu tun, wie oft man sich sieht, spricht oder wie oft man miteinander ausgeht. Freundschaft heißt für mich, da zu sein. Ich weiß, dass meine Freundin vom Bodensee da ist. Und ich bin auch da, nicht nur für sie , auch für andere Menschen, mit denen ich befreundet bin und die ich lange nicht gesehen habe. Da sein bedeutet nicht, an einem bestimmten Ort zu sein. Verstehst Du, was ich meine?
“Wenn ein Schicksalsschlag dich trifft,
musst du einen Freund haben,
dem du trauen und auf den du bauen kannst.”
(Mr. Hobbs in “Der kleine Lord”)
Hast Du eine Freundin oder einen Freund, die Du nachts um drei anrufen kannst, wenn es sein muss? Gibt es Menschen, die Dich nachts um drei anrufen können?
Jemanden zu haben, bei dem man sich ausweinen und bei dem man sich Erdrückendes von der Seele reden kann, hat etwas unglaublich Entlastendes und Befreiendes. Das offene Ohr eines Freundes bei einem Glas Bier bewirkt manchmal mehr als ein Gespräch bei einem Therapeuten. Es muss auch nicht immer gleich eine Lösung her, zuhören reicht oft schon.
Der Begriff “Freund” oder “Freundin” wird teilweise sehr lax verwendet. Und obwohl ich nicht jeden meinen Freund nennen würde, ist es bei mir dennoch so, dass sich Begriffe wie “Freunde oder Freundschaft” irgendwie aufzulösen scheinen. Sie haben für mich nicht mehr diesselbe Bedeutung wie früher. Ich merke, dass, je mehr ich in mir zuhause bin, ich gar keine Freunde mehr habe. Das klingt seltsam und widersprüchlich, nicht wahr? Und doch fühlt es sich total richtig an. Denn das Gefühl, dass ich in mir habe, geht über Freundschaft weit hinaus. Es ist ein Gefühl von bedingungsloser Annahme, von Liebe zu allem was ist. Es gelingt mir nicht immer, dieses Gefühl über mehrere Stunden oder gar einen ganzen Tag zu halten. Aber ich rufe es mir immer wieder in Erinnerung und übe und übe und übe…
Hier eine kleine Übung für Dich. Beantworte Dir selbst einmal folgende Fragen:
Wen liebst Du?
Wer darf Dich lieben?
Wofür bist Du dankbar?
Wem vertraust Du?
Kannst Du Dich selbst lieben?
Wenn Du nicht aus dem Rheinland kommst oder des Kölschen Dialektes nicht mächtig bist, hier eine Übersetzung und Erklärung des Refrains von “Echte Fründe”:
Echte Freunde halten zusammen,
halten zusammen wie ein Gott und Pott (urkölsches Familiencredo: Wir beten zu einem Gott und essen aus einem Topf; Abk. ‘Jott un Pott’)
Echte Freunde halten zusammen,
ist auch dein Glück unterwegs und läuft dir fort.
Freunde, Freunde, Freunde in der Not,
gehen hundert, hundert auf ein Lot…
(Lot = alte Gewichtseinheit, ca. 14 — 18 g. Bedeutung: Die Freundschaft von 100 “Freunden” wiegt gerade mal so viel wie 1 Lot, d. h. es bleiben Dir in der Not nicht viele Freunde übrig. Wenn Du Glück hast, gerade mal einer, und das ist dann eben ein echter Freund.)
Zeit für Dich: Dein schöner Tag in 7 Schritten
Nichts planen wir so akribisch, wie unseren Urlaub. Meist wissen wir schon, wohin wir reisen wollen, ob es ein Strand- oder ein Aktivurlaub werden soll, ob wir in die Sommerfrische fahren oder lieber einen Winterurlaub machen. Wir wälzen Prospekte oder schauen im Internet nach günstigen Reiseangeboten. Wir haben auch eine genaue Vorstellung davon, was wir im Urlaub erleben möchten. Dementsprechend planen wir unser Ausflugs- und Erlebnisprogramm. Natürlich müssen dafür die richtigen Klamotten eingepackt und ggf. noch eingekauft werden. Der Gedanke an den Urlaub zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht, und wir erledigen die Vorbereitungen mühelos und mit einer kindlichen Freude. Wie Du diese Freude auch in Deinem Alltag erleben kannst, verrate ich Dir in diesem Artikel.
Mach Dir einen schönen Tag
Du arbeitest viel, hast Stress und freust Dich auf Deinen wohlverdienten Jahresurlaub. Endlich mal wieder ein paar Wochen am Stück ausspannen. Vielleicht kannst Du Dir aber auch keinen Urlaub leisten und bist frustriert, weil Dein Alltag nur aus Arbeit und Überlebenskampf besteht. Dann ist es für Dich vielleicht umso schwieriger, zu entspannen oder gar auszuspannen.
Ja, es ist ist schwierig, aber nicht unmöglich. Und deshalb ist es wichtig, Deinen Tag zu planen, so wie Du einen Urlaub planen würdest.
Was brauchst Du dazu?
Nun, zunächst einmal brauchst Du Deine Erlaubnis. Ja, denn ohne die geht’s nicht. Wenn Du Dir selbst nicht gestattest, einen schönen Tag zu erleben, dann wird es auch nichts. Schnell wirst Du 1000 Ausreden parat haben, warum Du “keine Zeit” hast, einen schönen Tag zu erleben. Die Kinder, der Haushalt, die kranke Großmutter, das knappe Budget usw.
Dabei muss Dein schöner Tag nicht viel kosten, ja er kann sogar ganz ohne finanziellen Aufwand gestaltet werden. Es kommt halt darauf an, wie Du diesen Tag erleben möchtest.
Zeit für Dich: Dein schöner Tag in 7 Schritten
Um Deinen Tag zu planen stelle Dir folgende Fragen:
1. Vorstellung
- Wie soll Dein Tag beginnen?
- Vielleicht mit einer Tasse Kaffee oder Tee?
- Danach eine Dusche?
- Ein ausgiebiges Frühstück…?
2. Worauf hast Du Lust?
- Was willst Du mal wieder machen?
- Was hast Du schon lange nicht mehr gemacht?
- Was lässt sich an einem Tag gut bewerkstelligen?
- Brauchst Du Action oder Ruhe?
3. Wo soll es hingehen?
- Bleibst Du zuhause oder in Deinem Wohnort?
- Oder fährst Du raus (über die Stadtgrenze, aufs Land etc.)?
- Wie kommst Du dahin und wieder zurück?
4. Wen nimmst Du mit?
- Reist Du alleine?
- Oder in Begleitung?
5. Was kostet der Spaß?
- Was darf Dein schöner Tag maximal kosten (Fahrtkosten, Eintritt, Verpflegung etc.)?
- Wie kannst Du Dir das Geld dafür beschaffen (möglichst ohne Schulden zu machen)?
- Lässt sich Dein schöner Tag auch ohne zusätzliche Kosten gestalten?
6. Was musst Du im Vorfeld organisieren, um Deinen Tag durchführen zu können?
- Babysitter organisieren
- Haustiere versorgen oder woanders unterbringen
- Pflege eines Angehörigen delegieren
- Urlaub beantragen etc.
7. Termin festlegen
Mach einen festen Termin und organisiere alles auf diesen Termin hin. Sonst wirst Du es wahrscheinlich nie tun.
Dieser Tag gehört nur Dir, er ist nur für Dich. Du hast ihn Dir verdient, einfach so, weil Du da bist, nicht weil Du vorher eine Leistung vollbracht hast. Das ist nämlich einer der größten Denkfehler, die wir fast alle machen. Wir denken, wenn wir nichts geleistet haben, dürfen wir auch nicht “belohnt” werden. Dein schöner Tag hat aber nichts mit Belohnung zu tun, sondern mit Liebe und Wertschätzung Dir selbst gegenüber. Und wenn es Dir gut geht, geht es Deinen Lieben auch gut. Es ist ja nicht so, als würdest Du nur an Dich denken, nicht wahr? Du versorgst Deine Familie, bist für Deine Freunde da, die Kollegen brauchen Dich usw. Menschen, die nur an sich denken, haben diese Gewissensbisse nicht, die machen einfach, was ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das bist ja nicht Du.
Erlaube Dir, etwas für Dich zu tun, plane Deinen schönen Tag und dann genieße ihn in vollen Zügen. Gedanken an Reue oder Gewissensbisse lass beiseite. Die vermiesen Dir nur die Stimmung und machen Deinen schönen Tag in Nullkommanix zunichte. Und das wäre äußerst schade, denn damit hättest Du nichts gewonnen, außer noch mehr Frust. Und das willst Du ja nicht und Deine Lieben sicher auch nicht.
Wenn Du Dir keinen ganzen Tag genehmigen willst oder kannst, dann wenigstens ein paar schöne Stunden.
Ideen für einen schönen Tag (oder ein paar schöne Stunden)
- Mal wieder ein Konzert besuchen
- Für Freunde kochen
- Pläne für die Zukunft machen
- Im Mondschein schwimmen
- Den Sonnenaufgang/Sonnenuntergang feiern
- Eine Wanderung mit Rucksack über Stock und Stein
- Alle gelben Blumen auf einer Wiese zählen
- Mal wieder einen Schneemann bauen
- Mit der besten Freundin / dem besten Freund Klingelmännchen spielen
- Menschen besuchen, die Du lange nicht gesehen hast
- Barfuß über eine nasse Wiese laufen
- Auf einer Parkbank sitzen und die Natur bewundern
- Einer Biene bei der Arbeit zusehen…
Wann wirst Du Dir erlauben, Zeit für Dich zu haben?
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude bei der Vorbereitung Deines Tages.
Angst frisst die Seele auf: Warum Bewusstseinsarbeit so wichtig ist
Angst ist eine starke negative Kraft. Angst lähmt. Angst wirkt zerstörerisch. Aus Ängsten entwickeln sich Minderwertigkeitskomplexe, Depressionen, Panik und Phobien. Angst bringt die meisten Menschen dazu, falsche Entscheidungen zu treffen. Aus Angst treffen Menschen oft gar keine Entscheidung. Das führt dazu, daß die meisten im Leben nicht richtig weiterkommen, resignieren, zuerst ihre Träume und schließlich sich selbst aufgeben.
Angst frisst die Seele auf
In meinem Blog-Beitrag “Wenn Dich mal wieder die Angst packt” habe ich bereits über die Entstehung von Ängsten geschrieben und wie sie sich auf unser Leben auswirken. Angst ist für die Machthaber dieser Welt der wichtigste Kontrollmechanismus, um Menschen, Gemeinden, ja ganze Völker in Unwissenheit und Sklaverei zu halten.
Wenn Du denkst, daß ich übertreibe, dann schau Dir die Weltgeschichte einmal an (nein, ich meine nicht die herkömmlichen Geschichtsbücher, darin wirst Du die Wahrheit nicht finden). Du mußt schon hinter die Kulissen schauen, jenseits des Mainstreams, und Dir Deine eigene Meinung bilden.
“Die Herrschenden haben uns intelligent genug gemacht, damit wir uns selbst versklaven, jedoch nicht intelligent genug, das auch zu erkennen.”
- Daniel Prinz -
Um zu erkennen, was hier läuft, wie und warum wir in Angst und Knechtschaft gehalten werden, ist es wichtig, ja so gar unabdingbar, daß wir über unseren Tellerrand hinausschauen und unser Bewußtsein erweitern. Das bedeutet unter anderem, daß wir die Dinge hinterfragen, die uns täglich geschehen. Warum müssen wir zum Beispiel für alles bezahlen? Wo wir doch angeblich als freie Menschen geboren werden und uns Lebensmittel und Waren kostenlos zur Verfügung stehen müßten? Hast Du Dich das jemals gefragt? Wer profitiert davon, daß Du und ich für alles, ja wirklich für alles bezahlen müssen, während die Machtelite niemandem Einblick in ihre Finanzen gewähren muß, wie zum Beispiel der Vatikan?
Nun, um das zu ergründen, müßte ich einen sehr großen Sprung machen, der einige tausend Jahre zurückgeht, als nämlich die ersten Geldverleiher die Szenerie betraten und der Zins und Zinseszins erfunden wurde. Zurück in eine Zeit, in der Herrscher auf ihren Raub- und Eroberungszügen ganze Landstriche verwüsteten und abertausende von Menschen den Tod fanden. Und zurück in die Zeit, in der die klassische Sklaverei abgeschafft und stattdessen die Lohnarbeit eingeführt wurde = moderne Sklaverei.
Aber ich will das hier gar nicht ausschmücken. Dazu kannst Du Dich selbst belesen, wenn es Dich denn wirklich interessiert. Das Internet ist voll von Informationen diesbezgülich.
Menschen haben vor vielem Angst, z. B. vor Jobverlust und damit einhergehenden finanziellen Einbußen, Angst vor Gesichtsverlust, Angst, nicht anerkannt zu werden, nichts wert zu sein uvm.
Du mußt Dein Bewußtsein erweitern, wenn Du (wieder) in Deine Kraft kommen willst.
Warum ist dies so wichtig?
Das nachfolgende Schautafel zeigt die verschiedenen Bewußtseinsebenen von David R. Hawkins, einem amerikanischen Arzt, Bewußseinsforscher und spirituellen Lehrer.
Hawkins’ Hauptanliegen war die Förderung der Spiritualität im Menschen. Nach seiner Erfahrung ist spirituelles Wachstum das grundlegendste und tiefgreifendste Mittel zur Linderung von Leid in dieser Welt.
In über 30-jähriger Forschungsarbeit schlüsselte Hawkins die menschlichen Bewußtseinsebenen mittels kinesiologischer Tests in einer “Skala des Bewußtseins” auf. Er beschrieb diese Ebenen in einer Messwertskala zwischen 0 und 1.000, mit denen man die verschiedenen Bewußtseinsebenen über kinesiologische Muskeltests messen kann. Die Ebene 0 stellt dabei den physischen Tod dar und die tiefste Ebene, auf die ein Mensch sinken kann. Der Wert 700–1.000 bezeichnet den Zustand der Erleuchtung.
Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas kompliziert, ist es aber nicht, wie Du gleich sehen wirst.
Die Ebenen des Bewußtseins nach David R. Hawkins:
Du siehst, dass der untere Teil von Ebene 0 bis 175 die negativen Eigenschaften abbildet, der obere die positiven, bis hin zur höchsten Bewußtseinsebene, die irdisch erreichbar ist. Der grüne mittlere Teil bildet die Schwelle nach oben und unten.
Wenn wir ständig unten gehalten werden und in Angst, Sorge oder gar Schuld und Scham leben müssen, haben wir auf Dauer das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Ohnmacht (= erlernte Hilflosigkeit). Wir verlieren damit unser Gefühl für unsere Selbstwirksamkeit, ja wir haben gar kein Bewußsein mehr darüber, daß wir überhaupt eine Selbstwirksamkeit haben. Wir verlieren uns dabei selbst.
Viele Menschen glauben in diesem Jammertal der Hoffnungslosigkeit, daß Gott ein strafender Gott ist, der über sie richtet und sie nicht liebt. Sie vergessen dabei völlig, daß sie selbst göttliche Wesen und mit Schöpferkräften ausgestattet sind. Die Schöpferkräfte sind ihnen im Laufe ihres Über-Lebenskampfes abhanden gekommen.
Selbstwirksamkeit — was ist das?
Selbstwirksamkeit meint die Einstellung zu der Wirksamkeit unseres eigenen Handelns, also das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und in unser Leistungsvermögen. Menschen mit einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung sind der Meinung, daß sie mit ihren Fähigkeiten und Handlungen nicht viel bewirken können. Sie glauben, daß ihr Leben vom Schicksal bestimmt ist, von Lehrern, Chefs, Politikern oder sonst irgendwelchen äußeren Umständen.
Menschen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung glauben bzw. wissen, daß sie mit ihrem Handeln etwas bewirken und auch schwierige Situationen und größere Strapazen gut meistern können. Sie verfügen über einen gesunden Optimismus, eine positive geistige Haltung in Bezug auf ihre Fähigkeiten und ihre Selbstbestimmungsmöglichkeiten.
Wir wirkt sich Deine Selbstwirksamkeitserwartung auf Dein Leben aus?
Deine Selbstwirksamkeitserwartung beeinflußt Deine Gefühle und Dein Verhalten. Erfolg oder Mißerfolg werden durch Deine Selbstwirksamkeitserwartung stark beeinflußt.
Wenn Du davon überzeugt bist, Einfluß auf Dein Leben zu haben, auf Deine Gesundheit und alles, was Dir im Leben geschieht, dann reagierst Du weniger ängstlich. Du bist guter Dinge und voller Zuversicht, daß Du etwas bewirken und erreichen kannst. Du traust Dir mehr zu, hast mehr Widerstandskraft und ein größeres Durchhaltevermögen.
Menschen mit weniger Optimismus und einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung geben schnell auf, wenn es Probleme gibt oder sie eine Niederlage einstecken müssen. Diese Menschen wagen sich oft an nichts Neues heran, weil sie Angst haben und sich nichts zutrauen. Und weil sie nicht an ihre eigenen Fähigkeiten glauben, fühlen sie sich hilflos, rutschen in eine Depression oder entwickeln ein Suchtverhalten.
Wie Du Deine Selbstwirksamkeit stärken kannst
Zunächst ist es wichtig zu wissen, daß unsere Selbstwirksamkeit erlernt ist. Sie zeigt sich in Äußerungen, wie
- Ich weiß, was ich kann
- Ich habe das früher schonmal geschafft, dann schaffe ich das jetzt auch
- Ich vertraue meinen Fähigkeiten etc.
Du kannst Deine Selbstwirksamkeit dadurch stärken,
- daß Du die Erfahrung machst, schwierige Situationen zu bewältigen
- daß Du Du Menschen als Vorbild nimmst, die schon da sind, wo Du noch hinwillst
- daß Du Dich mit Menschen umgibst, die an Dich glauben
- daß Du lernst, Deine Gefühle zu beinflussen (Angst ist nur ein Gefühl!)
- daß Du Dir eine positive Lebenseinstellung aneignest
Viele Menschen konnten ihre Selbstwirksamkeit nie entwickeln, weil sie seit ihrer Geburt in Angst und Schrecken leben. Ich denke da an Babys, die in Kinderpornoringe hineingeboren werden oder an Menschen, die schon früh sexuell mißbraucht wurden. Und ich denke an Menschen, die auf irgend eine Art und Weise traumatisiert wurden und die Erfahrung machen mußten, nichts bewirken zu können und der Situation hilflos ausgeliefert waren.
In solchen Fällen ist es nicht mit ein paar Affirmationen getan, sondern es bedarf einer individuellen, auf den jeweiligen Menschen zugeschnittene Therapie.
Mir ist nur wichtig, Dir zu sagen, daß Du — egal, was Du erlebt hast — Deine Selbstwirksamkeit aufbauen und stärken kannst. Nährende Beziehungen, gute Freunde, eine liebende Familie sind da sehr hilfreich. Hol Dir im Zweifelsfall professionelle Hilfe.
Übung:
Erinnere Dich an eine schwierige Situation in Deinem Leben, die Du bewältigt hast. Es muß nichts “Weltbewegendes” gewesen sein, es darf ruhig auch etwas “Kleineres” sein. Wichtig ist, daß Du Dir bewußt machst, daß Du Deine Herausforderung gut gemeistert hast.
- Wie hast Du das gemacht?
- Welche Fähigkeiten hast Du dafür gebraucht und eingesetzt?
- Welche Unterstützung von außen hattest Du?
- Wie hast Du Dich gefühlt, nachdem die Schwierigkeit übewunden war (was hast Du gemacht, mit wem hast Du gesprochen)?
Mach Dir das bewußt und verweile eine Zeitlang in diesem guten Gefühl! Wenn Du vor einer ähnlichen Herausforderung stehst, brauchst Du dich nur daran zu erinnern, daß Du das schon einmal gut hinbekommen hast.
Bildquellen:
Beitragsbild: Engelsleiter (Wikipedia, gemeinfrei)
Karte des Bewußtseins: © Sylvia Geiss